Naturkatastrophen:Flucht vor neuem Beben

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Während Chile vier Tage nach der Katastrophe von einem Nachbeben heimgesucht wird, kommt es auch im Süden von Taiwan zu schweren Erderschütterungen.

In Chile haben vier Tage nach dem verheerenden Beben der Stärke 8,8 weitere Nachbeben für Panik und Angst vor einem neuen Tsunami gesorgt. Viele Menschen in der Küstenregion um die Stadt Concepción versuchten, sich in höher gelegenen Gebieten in Sicherheit zu bringen. Die befürchtete Flutwelle blieb jedoch aus. Die Erdstöße am Mittwoch erreichten Stärken von bis zu 6,1 auf der Richterskala.

In Chile versuchte die Katastrophenschutzbehörde Onemi, die von den Nachbeben in Angst und Schrecken versetzten Menschen zu beruhigen. "Dieses Beben hatte keine Eigenschaften, die einen Tsunami auslösen können", hieß es in einer Mitteilung.

Die Onemi hatte allerdings auch unmittelbar nach dem verheerenden Erdbeben vom vergangenen Samstag mit etwa 800 Toten Tsunami-Entwarnung gegeben. Kurz darauf waren Dutzende Küstenorte und auch die einzige Siedlung auf der zu Chile gehörenden Pazifik-Insel Robinson Crusoe von einer riesigen Flutwelle weitgehend zerstört worden.

Beben der Stärke 6,4 in Taiwan

Auch im Süden von Taiwan bebte an diesem Donnerstagmorgen die Erde. Wie die Erdbebenwarte in Taipeh meldete, hatte das Beben eine Stärke von 6,4. Nach Berichten lokaler Medien gab es mehrere Verletzte. Die Erdstöße brachten noch in der 400 Kilometer weiter nördlich gelegenen Hauptstadt Taipeh Häuser zum Schwanken und verursachten Stromausfälle. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgegeben.

Das Epizentrum lag nach Angaben der seismologischen Behörde nahe der Stadt Jiashian in einer Tiefe von rund fünf Kilometern. In Tainan im Süden der Insel brach nach dem Beben ein Feuer in einer Textilfabrik aus. In der Region entgleiste mindestens ein Zug, die Behörden stellten den Bahnverkehr in der gesamten Gegend aus Sicherheitsgründen ein. Auch die U-Bahn in der Stadt Kaohsiung fuhr vorübergehend nicht.

In Jiashian, das im vergangenen August von einem Wirbelsturm heimgesucht worden war, stürzten einige Behelfsunterkünfte ein, wie der Sender CTI meldete. Berichten zufolge wurde eine Person in Kaohsiung von herabfallenden Trümmern verletzt, in der Stadt Chiayi gab es zwei Verletzte.

Der Direktor des seismologischen Zentrums, Kuo Kai Wen, sagte, es gebe keinen Zusammenhang zwischen dem Beben in Taiwan und dem in Chile am Wochenende. Die Insel wird häufig von meist kleineren Erdstößen erschüttert. Jedoch kamen bei einem Beben der Stärke 7,6 im Jahr 1999 mehr als 2.300 Menschen ums Leben.

Im Video: Erdbeben erschüttert Süden Taiwans - Elf Verletzte.

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