Wegen des Moorbrandes bei Meppen im Emsland haben vier Polizisten und zwei Staatsanwälte das betroffene Bundeswehrgelände durchsucht. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Abend mit. Die Beamten ermitteln gegen unbekannt wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Brandstiftung. Die Durchsuchungen seien in Zusammenarbeit mit dem Leiter der Wehrtechnischen Dienststelle 91 vorgenommen worden. Alle angeforderten Unterlagen seien übergeben worden.
Bei einer Raketenübung auf dem Bundeswehrgelände war vor mehr als zwei Wochen ein Feuer ausgebrochen. Mittlerweile brennen dort 800 Hektar Torf. Der Landkreis Emsland hat den Katastrophenfall ausgerufen.
Ziel der Durchsuchung sei gewesen, unter anderem Datenträger und Protokolle sicherzustellen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Sie sollen Aufschluss darüber geben, wie genau die Raketenübung abgelaufen ist und ob es dabei Verstöße gegen brandschutzrechtliche Schutzvorschriften gegeben haben könnte. Zu möglichen Erkenntnissen machten die Ermittler bisher keine Angaben.
Von der Leyen entschuldigt sich
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat für den Brand um Verzeihung gebeten. "Ich entschuldige mich im Namen der Bundeswehr bei allen Menschen der Region, die jetzt unter den Auswirkungen des Brandes leiden", sagte sie der Neuen Osnabrücker Zeitung. Am Samstag wolle sie selbst nach Meppen reisen und sich ein Bild von der Lage machen.
Nach Angaben der Bundeswehr sind derzeit 1300 Kräfte im Einsatz. Die Feuerwehr Emsland hat zudem 500 weitere Einsatzkräfte angefordert, um schnell eingreifen zu können, falls das Feuer auf private Bereiche übergreifen sollte. Außerdem untersuchen Spezialkräfte der Bundeswehr gerade, wie sie große Wassermengen in das Moorgebiet befördern können, um es zu fluten. Dadurch soll verhindert werden, dass sich das Feuer unterirdisch ausbreitet.