Metoo-Debatte:Dokumentarfilmer Spurlock: "Ich bin Teil des Problems"

Lesezeit: 1 min

Dokumentarfilmer Morgan Spurlock (Foto: Getty Images for DIFF)
  • Der US-amerikanische Dokumentarfilmer Morgan Spurlock, der 2004 durch sein Projekt "Super Size Me" berühmt wurde, hat sexuelle Übergriffe zugegeben.
  • In einem Statement schildert er mehrere Ereignisse. Unter anderem sei er im College der Vergewaltigung bezichtigt worden.
  • Im Rahmen der #metoo-Debatte werden gerade mehreren Männern im Showgeschäft sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Spurlock ist der Erste, der sich selbst beschuldigt.

Der Dokumentarfilmer Morgan Spurlock wurde weltbekannt, weil er sich 30 Tage lang nur von Fastfood ernährte. Für seinen Film "Super Size Me" wurde der US-Amerikaner 2005 für den Oscar nominiert. Nun hat Spurlock sexuelle Übergriffe zugegeben.

"Ich bin Teil des Problems", schreibt der 47-Jährige in einem Statement, in dem er mehrere Erlebnisse aus seinem Leben schildert. So sei er bereits im College der Vergewaltigung bezichtigt worden, wobei er den Sex als einvernehmlich erlebt habe. Vor Jahren habe er eine Arbeitskollegin für ihr Stillschweigen bezahlt, nachdem er sie oft mit sexuell anzüglichen Worten betitelt habe. Mehreren Männern im Showgeschäft werden derzeit sexuelle Belästigungen, Übergriffe und Vergewaltigungen vorgeworfen. Spurlock ist der erste Mann aus dem Showgeschäft, der sich selbst bezichtigt.

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"Während ich rumsitze und einen Helden nach dem anderen fallen sehe, einen Mann nach dem anderen, will ich mich nicht weiter fragen: 'Wer wird der Nächste sein?'", schreibt Spurlock. "Ich frage mich: 'Wann werden sie auf mich kommen?'".

Spurlock hofft nun, durch seine offenen Worte nicht nur Teil des Problems, sondern auch der Lösung zu sein. "Wir sollten alle den Mut finden, unsere Fehler zuzugeben." Der 47-Jährige ist zum dritten Mal verheiratet und hat einen elfjährigen Sohn. Auf Twitter schrieb Spurlock, er suche nun professionelle Hilfe.

Nach seinem Bekenntnis hat er außerdem seine Produktionsfirma verlassen. Das teilten die beiden Mitgründer des Unternehmens Warrior Poets, Jeremy Chilnick und Matthew Galkin, in einer Stellungnahme mit. Die Projekte der New Yorker Produktionsfirma würden nun alleine von Chilnick und Galkin fortgesetzt, berichtet die New York Times.

© SZ.de/dpa/ick - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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