Menschenrechte:Familie: Deutsch-Iranerin zurück in Haft

Irans Justiz wirft Nahid Taghavi unter anderem „Leitung einer illegalen Gruppe“ vor. (Foto: Mariam Claren/dpa)

Nach einem kurzzeitigen Hafturlaub aufgrund von Gesundheitsproblemen ist die Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi, trotz Tragens einer elektronischen Fußfessel, in die Haftanstalt in Teheran zurückgekehrt.

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Teheran (dpa) - Die Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi ist nach Angaben ihrer Tochter aus dem Hafturlaub zurück ins Gefängnis gekehrt. Auf der Plattform X, ehemals Twitter, schrieb Mariam Claren am Donnerstag, dass ihre Mutter „willkürlich und ohne Grund“ in die berüchtigte Ewin-Haftanstalt in der Hauptstadt Teheran zurückgekehrt sei.

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Taghavi war im Januar wegen Gesundheitsproblemen überraschend Hafturlaub gewährt worden. Sie musste in dieser Zeit jedoch eine elektronische Fußfessel tragen und dürfe sich nicht weiter als einen Kilometer von ihrem Apartment in Teheran wegbewegen, wie ihre Tochter damals erklärte.

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Am Nachmittag teilte das deutsche Außenministerium in Berlin zudem mit, man habe wegen des Falles Taghavi den iranischen Botschafter ins Auswärtige Amt einbestellt. Die Einbestellung eines Botschafters gilt als scharfes diplomatisches Mittel. 

Die Architektin Taghavi ist seit Oktober 2020 inhaftiert. Irans Justiz hatte sie laut ihrem Anwalt unter anderem wegen der „Leitung einer illegalen Gruppe“ zu zehn Jahren Haft verurteilt. Menschenrechtler werfen der Islamischen Republik vor, Ausländer als Geiseln festzuhalten, um etwa im Ausland verurteilte iranische Funktionäre freizupressen. Teheran bestreitet dies.

© dpa-infocom, dpa:240229-99-166836/3

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