Mafia:Italienischer Drogenboss in Kolumbien verhaftet

Vor drei Jahren entkam Roberto Pannunzi aus einer Klinik in Rom, wo er wegen Herzproblemen behandelt wurde. Jetzt hat seine Flucht in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá ein Ende gefunden - in einem Einkaufszentrum klickten die Handschellen.

Vier Haftbefehle lagen gegen Roberto Pannunzi vor, einen der meistgesuchten europäischen Drogenbosse. Jetzt wurde der Italiener in einem Einkaufszentrum in Bogotá, Kolumbien, festgesetzt. Nach Angaben des dortigen Verteidigungsministeriums war seine Verhaftung das Ergebnis einer gemeinsamen Operation der Nationalpolizei und der US-Antidrogenbehörde DEA.

Pannunzi soll der 'Ndrangheta angehören, dem kalabrischen Zweig der Mafia. Das Ministerium bezeichnete ihn als "Pablo Escobar Italiens" - in Anspielung auf den 1993 erschossenen Boss des kolumbianischen Medellín-Kartells.

"Der größte Drogenlieferant aus Kolumbien"

Pannunzis Bande wird verdächtigt, monatlich zwei Tonnen Kokain aus Südamerika nach Europa geschmuggelt zu haben. "Ich glaube, er war der größte Drogenlieferant aus Kolumbien", sagte der italienische Staatsanwalt Federico Cafiero de Raho der Nachrichtenagentur Adnkronos. Auch italienische Behörden hätten zu der Festnahme beigetragen.

Nach Berichten italienischer Medien war der 65-Jährige seit 2010 auf der Flucht. Damals war er aus einer Klinik in Rom entkommen, wo er wegen Herzproblemen behandelt worden war.

Bereits im April war in Kolumbien ein führender Mafioso aus dem süditalienischen Kalabrien festgenommen worden. Domenico Trimboli soll der Verbindungsmann der 'Ndrangheta zum kolumbianischen Medellín-Kartell gewesen sein.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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