Britisches Königshaus:Prinz Charles mal hundert

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Auch die Nachfahren von Prinz Charles dürfen in der Ausstellung nicht fehlen. (Foto: REUTERS)
  • Anlässlich seines bevorstehenden 70. Geburtstag hat Prince Charles im Buckingam Palast eine Ausstellung mit 100 Exponaten zusammengestellt.
  • Für etwas unter 30 Euro kann man dort Kulturschätze und anderen Gegenständen bestaunen, zu denen der Thronfolger eine besondere Beziehung pflegt.

Von Martin Zips

Gemessen an Napoleon Bonaparte ist Prinz Charles ein Riese: Um mindestens zehn Zentimeter würde der britische Thronfolger den französischen Kaiser heute überragen.

Als Kind aber hat Charles zu Napoleon aufgeschaut. Zumindest im übertragenen Sinne, denn im Vestibül von Schloss Windsor lief der Prinz von Wales immer an einem reich verzierten Umhang vorbei, der Napoleon einmal gehörte. Nach der Schmach von Waterloo war dem Kaiser der Mantel aus seiner Kutsche geklaut worden und über Umwege nach England gelangt. Derzeit hängt er im Buckingham Palast. Als eines von 100 Exponaten einer Ausstellung, die Prinz Charles höchstselbst kuratiert hat. Das ist praktisch, denn die Ausstellung "Prince and Patron" beschäftigt sich ja auch nur mit ihm.

Fotos, Gemälde, Teppiche - ein bisschen ausgefranst wirkt das Sammelsurium zu Charles 70. Geburtstag im November. Ein Raum - so bunt wie Napoleons Mantel. Noch bis zum 30. September können sich Interessierte hier für umgerechnet 26,86 Euro auf Aquarellen die Sorte von Äpfeln anschauen, die Charles züchtet. Oder ein Porträt von Queen Victoria, gezeichnet vom Deutschen Franz Xaver Winterhalter, bei dem es sich um "einen großen Favoriten des Prinzen handelt", wie es heißt. Und natürlich hängt dort auch Camilla, in hellen Farben. In der Mitte der Exposition erhebt sich ein vier Meter hoher Pavillon aus Zedernholz - natürlich von Charles geplant, wenn auch von einem afghanischen Künstler umgesetzt. Charles unterstützt mit seiner Organisation "Turquoise Mountain" Handwerker im Mittleren Osten. Selbst den Audioguide hat der Prinz, der einst die "Royal Drawing School" in London gegründet hat, selber besprochen. Mehr Charles geht nicht. Und natürlich gibt es auch selbst gefertigte Exponate des Gewürdigten zu sehen: Landschaften in Wasserfarbe. Nur ein Mantel von ihm fehlt.

Napoleon soll übrigens als Kind vor allem im Rechnen geglänzt haben. Weniger im Zeichnen. Aber egal, geliebt wurde der französische Kaiser von den Künstlern ja auch so. Besonders von den Karikaturisten.

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(Foto: Toby Melville/Reuters)

Unter einem Dreifach-Porträt ihres Ururur-Enkels Charles wird für die Ausstellung eine Büste von Queen Victoria zurecht gerückt.

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(Foto: Toby Melville/Reuters)

Ein Portrait von Charles' Frau Camilla.

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(Foto: Yui Mok/dpa)

Napoleons Mantel, der Charles als Kind beeindruckt hat (und in dem sich hier eine Frau spiegelt).

© SZ vom 23.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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