Nach einem Schiffsunglück vor der Küste des Libanon konnten bislang zirka 50 Menschen lebend gerettet werden. Zudem wurden mindestens zwei Tote geborgen. Die Arbeit der Rettungskräfte wird durch ungünstige Wetterbedingungen und eine raue See erschwert.
Mehr als 80 Menschen an Bord
Der Großteil der Besatzung des unter panamaischer Flagge fahrenden Schiffs soll von den Philippinen und aus Pakistan stammen. Nach Angaben eines überlebenden Besatzungsmitglieds kam bei dem Unglück auch der britische Kapitän des Frachters Danny F II ums Leben. Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich am Donnerstag mehr als 80 Menschen an Bord des Frachters.
Die Deutsche Marine konnte nach eigenen Angaben 30 Menschen aus der stürmischen See retten. Wie ein Sprecher des Einsatzführungskommandos in Potsdam mitteilte, nahmen der Tender Mosel (Bild) und das Minenjagdboot Laboe je 15 Verunglückte auf. Die beiden Schiffe sind im Rahmen der UN-Mission UNIFIL in dem Seegebiet im östlichen Mittelmeer unterwegs.
An der Rettungsaktion waren neben den UN-Kräften - zu deren Aufgabe die Überwachung der Küste gehört, um möglichst den Waffenschmuggel in den Libanon zu unterbinden -, auch libanesische und syrische Helfer beteiligt. Am Donnerstagabend flog zusätzlich ein britischer Rettungshubschrauber von Zypern aus zu der Unglücksstelle.
Der Frachter Danny F II gehört der Reederei Falcon Point International. Das Schiff war am 29. November mit Zehntausenden Schafen an Bord von Montevideo in Uruguay ausgelaufen, Ziel war der syrische Hafen Tartus.
Nach Angaben des 19-jährigen Besatzungsmitglieds Guillermo Ríos habe der Frachter im rauen Gewässer zunächst leichte Schlagseite bekommen. Dann seien die Tiere jedoch alle auf eine Seite gerutscht und der Frachter habe sich immer mehr geneigt, bis er gekentert sei, sagte Ríos der Radiostation Carve aus Uruguay.
Im Libanon hatte es am Donnerstag heftige Unwetter gegeben, die zu schweren Schäden und Überschwemmungen führten.