Siegaue Bonn:Nach Vergewaltigung: Polizei wegen Notrufs unter Druck

Bonn (dpa/lnw) - Vor dem Prozess gegen den mutmaßlichen Vergewaltiger einer jungen Camperin in Bonn sind Vorwürfe gegen die Polizei laut geworden. Nach Informationen der "Rheinischen Post" hatte eine Beamtin der Bonner Polizeileitstelle den Notruf des Freundes der Frau zunächst als üblen Scherz abgetan. "Hallo, meine Freundin wird gerade vergewaltigt", soll der Anrufer geflüstert haben.

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Bonn (dpa/lnw) - Vor dem Prozess gegen den mutmaßlichen Vergewaltiger einer jungen Camperin in Bonn sind Vorwürfe gegen die Polizei laut geworden. Nach Informationen der „Rheinischen Post“ hatte eine Beamtin der Bonner Polizeileitstelle den Notruf des Freundes der Frau zunächst als üblen Scherz abgetan. Hallo, meine Freundin wird gerade vergewaltigt, soll der Anrufer geflüstert haben.

Ein entsprechendes Protokoll aus der Notrufzentrale finde sich in den Akten zu dem Fall, hieß es bei „RP Online“ am Samstag. Zwar soll der Freund auch die benutzte Machete angesprochen haben, daraufhin soll die Polizistin aber lediglich gefragt haben: „Sie wollen mich nicht verarschen, oder?“

Sie habe nach dem kurzen Gespräch versprochen, die Kollegen zu schicken, aber keinerlei Hilfe am Telefon geleistet, sich mit „Danke, tschö“ verabschiedet und aufgelegt. Auch ein zweiter Anruf in der Notrufzentrale blieb demnach erfolglos, der Freund des Opfers sei lediglich an eine Nummer der Polizei in Siegburg verwiesen worden - mit dem Hinweis: „Die können das richtig koordinieren.“

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