Kriminalität:Polizei ermittelt nach Tod eines Bibers

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Ein intakter Biberdamm. (Foto: Axel Buhl/Nabu/dpa/Archivbild)

Nach der Tötung eines Bibers bei Karlsburg (Vorpommern-Greifswald) hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Der Naturschutzbund Greifswald spricht von der...

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Karlsburg (dpa/mv) - Nach der Tötung eines Bibers bei Karlsburg (Vorpommern-Greifswald) hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Der Naturschutzbund Greifswald spricht von der Eskalation eines Konfliktes. In der Vergangenheit seien immer wieder Biberdämme zerstört worden. Zuvor hatte der NDR berichtet.

Ein ehrenamtlicher Naturschutzwart hatte laut Polizei Mitte Januar Anzeige erstattet, nachdem er in einem Schutzgebiet am Fluss Swinow eine Totschlagfalle mit einem verendeten Biber gefunden hatte. Der oder die Täter seien noch unbekannt. Es bestehe der Verdacht einer Straftat, die auch mit einer Freiheitsstrafe geahndet werden könnte.

Bereits zuvor hatte der Naturschutzwart zweimal wegen der Zerstörung von Biberdämmen in dem Gebiet Anzeige erstattet. Laut Nabu sei es in den vergangenen Jahren immer wieder zu solchen Zerstörungen gekommen.

Zwar dürfen laut Biberverordnung des Landes die Tiere getötet werden, wenn durch sie Deichbrüche oder Überschwemmungen drohen. In dem Schutzgebiet an der Swinow sind die Tiere laut Nabu allerdings besonders geschützt. Auch die Zerstörung der Dämme sei illegal. Anfang der Woche forderte der Nabu in einem Schreiben den stellvertretenden Landrat Jörg Hasselmann (CDU) dazu auf, die Angriffe auf die Biber zu verurteilen und zur Lösung des Konflikts beizutragen.

Laut Jonas Kotlarz vom Nabu geht in dem konkreten Gebiet keine Gefahr von den Bibern aus. Allerdings könnte sich der Rückstau auf die Drainage von Flächen außerhalb des Schutzgebietes auswirken. Er forderte, die dortigen Landnutzer bei der Lösung des Konflikts mit einzubeziehen. Man plane eine Anfrage an das Umweltministerium. „Das ist ja auch eine grundsätzliche Frage“, sagte Kotlarz. Es werde sicherlich weiterhin Konflikte geben.

Der Biber ist eine streng geschützte Art und hat sich im Nordosten in der Vergangenheit stark vermehrt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren die Nagetiere weitgehend verschwunden und wurden dann wieder angesiedelt. 2016 gab die Landesregierung die Zahl der Biber mit schätzungsweise etwa 2300 Tieren an.

© dpa-infocom, dpa:210127-99-190837/2

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