Moers:Unbeteiligte stirbt durch mutmaßliches Autorennen

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Moers (dpa) - Vier Tage nach dem mutmaßlichen Autorennen mit einem unbeteiligten Todesopfer in Moers sucht die Staatsanwaltschaft nach zwei Verdächtigen, die als Fahrer in Betracht kommen. Es gebe Hinweise, dass die beiden gefahren seien, sagte Oberstaatsanwalt Günter Neifer am Freitag. "Wir haben Hinweise auf die Identität, aber wir haben sie noch nicht finden können. Wir suchen sie", sagte Neifer. Nähere Angaben zu den Gesuchten machte er nicht. Eine 43-jährige unbeteiligte Autofahrerin, die bei dem mutmaßlichen Rennen gerammt wurde, war am Donnerstag an ihren schweren Verletzungen gestorben.

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Moers (dpa) - Vier Tage nach dem mutmaßlichen Autorennen mit einem unbeteiligten Todesopfer in Moers sucht die Staatsanwaltschaft nach zwei Verdächtigen, die als Fahrer in Betracht kommen. Es gebe Hinweise, dass die beiden gefahren seien, sagte Oberstaatsanwalt Günter Neifer am Freitag. „Wir haben Hinweise auf die Identität, aber wir haben sie noch nicht finden können. Wir suchen sie“, sagte Neifer. Nähere Angaben zu den Gesuchten machte er nicht. Eine 43-jährige unbeteiligte Autofahrerin, die bei dem mutmaßlichen Rennen gerammt wurde, war am Donnerstag an ihren schweren Verletzungen gestorben.

Zweifellos komme der Tatvorwurf der fahrlässigen Tötung in Betracht, sagte der Oberstaatsanwalt. Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofes sei aber auch der Vorwurf des Mordes zu prüfen: Wenn ein Fahrer bei einem illegalen Autorennen billigend in Kauf nehme, dass jemand zu Tode komme, sei dieser Vorwurf in Betracht zu ziehen, sagte Neifer.

Am Montagabend sollen sich zwei Fahrer in PS-starken Autos auf einer schmalen Straße in Moers am Niederrhein ein illegales Autorennen geliefert haben. Einer der beiden soll dabei nach Zeugenaussagen versucht haben, das andere Fahrzeug zu überholen.

Als die 43-Jährige in ihrem Kleinwagen von einer Seitenstraße nach links auf diese Straße abgebogen sei, seien die beiden hochmotorisierten Fahrzeuge von rechts gekommen, teilte Neifer mit. Die Frau in ihrem Kleinwagen sei im Kreuzungsbereich von dem mutmaßlich überholenden Fahrer getroffen worden. Weitere Untersuchungen müssten zeigen, ob einer der beiden Raser wie von Zeugen beobachtet tatsächlich auf der Gegenfahrbahn fuhr, sagte der Oberstaatsanwalt.

Zunächst waren die beiden Halter der beteiligten Fahrzeuge vorläufig festgenommen worden. „Wir wissen inzwischen, dass die Halter sehr wahrscheinlich nicht Fahrer waren“, sagte Neifer.

Die beiden Fahrzeuge, die an dem Rennen beteiligt gewesen sein sollen, werden nach Angaben der Staatsanwaltschaft umfassend kriminaltechnisch untersucht - auch auf DNA-Spuren. Einen Nachweis dazu, wer gefahren ist, erhoffen sich die Ermittler von der Technik des Unfallautos. Es werde versucht, zu rekonstruieren, welches Handy via Bluetooth eingeloggt war. „Es war ja ein neueres Auto. Die haben das ja in der Regel. Diese Untersuchungen und Auswertungen laufen gerade“, sagte Polizeisprecherin Jacqueline Grahl.

Das mutmaßliche Rennen in Moers erinnert an andere Fälle - etwa an die sogenannten Kudamm-Raser in Berlin. Die beiden Männer waren im Februar 2016 über den Kurfürstendamm gerast, ein unbeteiligter 69-Jähriger kam dabei ums Leben. Das Berliner Landgericht verurteilte die Männer im März 2019 wegen Mordes zu lebenslanger Haft. Die erste Verurteilung hatte der Bundesgerichtshof aufgehoben.

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