Mönchengladbach:Blockade mit Lkw weggerammt: Einbrecher legt Geständnis ab

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Das Landgericht in Mönchengladbach, das zugleich auch Sitz des Amtsgericht ist. (Foto: Marius Becker/dpa/Archivbild)

Mit einem Geständnis hat am Mittwoch vor dem Landgericht Mönchengladbach der Prozess um einen ungewöhnlichen Einbruch und seine teuren Folgen begonnen....

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Mönchengladbach (dpa/lnw) - Mit einem Geständnis hat am Mittwoch vor dem Landgericht Mönchengladbach der Prozess um einen ungewöhnlichen Einbruch und seine teuren Folgen begonnen. Angeklagt ist ein 52-jähriger Handwerker aus Mönchengladbach. Dem selbstständigen Kleinunternehmer werden schwerer räuberischer Diebstahl, Verkehrsgefährdung, gefährliche Körperverletzung, Sachbeschädigung und Vortäuschen einer Straftat vorgeworfen.

„Ich möchte mich entschuldigen. Es tut mir leid, dass ich Menschen gefährdet habe und auch noch verletzt“, sagte der 52-Jährige. „Ich schäme mich.“ Nach eigener Aussage war er Ende November 2021 mit verdeckten Nummernschildern zu einem Gelände in Erkelenz gefahren, um aus einer Maschinenhalle Altmetall zu stehlen, um es dann bei einem Schrotthändler zu verkaufen.

Der Sohn des Hallen-Besitzers war in Begleitung seiner Freundin mit dem Auto gerade in der Nähe im Kreis Heinsberg, als die auf dem Gelände installierten Bewegungsmelder anschlugen. Der per Telefon alarmierte Vater traf kurze Zeit später mit seiner Frau ein. Die beiden Männer schlossen das Hoftor und versperrten mit ihren Geländewagen die Zufahrt. Die beiden Frauen blieben im Auto.

Als der Angeklagte die Männer bemerkte, „habe ich aus Panik Vollgas gegeben“, sagte der Angeklagte am ersten Prozesstag. Mit seinem Transporter durchbrach er die Blockade. Dabei wurden die beiden Frauen verletzt und zogen sich Frakturen, Hämatome und Prellungen zu. Die Fahrzeuge wurden schwer beschädigt.

Der gelernte Elektroinstallateur konnte fliehen. Anschließend versteckte er den demolierten Wagen in einer Halle, ging in Wachtenberg in eine Spielhalle und bat dort um ein falsches Alibi. Anschließend rief der 52-Jährige die Polizei und meldete seinen Wagen als gestohlen.

Pech für den Angeklagten: Beim Durchbrechen der Blockade hatte sein Transporter das Frontkennzeichen verloren. Das alles gab der Handwerker zu. Das Hallentor aber will er nicht aufgebrochen haben: „Es war offen.“ Laut Anwalt will sein Mandant den verletzten Frauen bis zu 2500 Euro Schmerzensgeld zahlen und den Schaden in Raten abstottern. Die Beute hatte nur einen Wert von 260 Euro - der Schaden soll aber 15.000 Euro betragen haben. Der Prozess wird kommende Woche fortgesetzt.

© dpa-infocom, dpa:220719-99-81459/3

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