Bonn/Köln (dpa/lnw) - Der Polizist, dem vermutlich von einem Kollegen in Bonn in den Hals geschossen wurde, liegt weiterhin im Koma. Der 23-Jährige habe noch nicht vernommen werden können, sagte ein Sprecher der Kölner Polizei am Donnerstag. Die Kölner Behörde leitet die Ermittlungen aus Neutralitätsgründen. Was genau passiert ist, sei weiter unklar. „Der Beschuldigte hat sich bisher nicht zu dem Vorfall geäußert“, sagte Staatsanwalt Sebastian Buß. Direkte Zeugen gebe es nicht. „Zwei andere Polizeibeamte haben einen Knall gehört.“
Nach Aussage eines Sprechers der Polizei Bonn wurde gegen den Beschuldigten ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Bis zum Abschluss der Ermittlungen werde er in einer anderen Dienststelle im Innendienst eingesetzt. Allerdings sei er aktuell „bis auf Weiteres“ krank geschrieben.
Der Vorfall hatte sich Anfang vergangener Woche bei einem Einsatztraining im Keller des Bonner Polizeipräsidiums ereignet. Die beiden Polizisten waren auf dem Weg vom Umkleideraum zu einem Schießstand. Dabei hatten sie sowohl ihre Dienstwaffen bei sich als auch baugleiche Attrappen für die Übung. Möglicherweise hat der 22 Jahre alte Kollege die echte Pistole mit einer Attrappe verwechselt.