Köln:Ermittler prüfen mögliche Beteiligung Drachs an Überfall

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Die Staatsanwaltschaft Köln prüft eine mögliche Tatbeteiligung des mutmaßlichen Serienräubers Thomas Drach an einem weiteren Raubüberfall in Hessen. Die Kölner...

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Köln/Limburg (dpa) - Die Staatsanwaltschaft Köln prüft eine mögliche Tatbeteiligung des mutmaßlichen Serienräubers Thomas Drach an einem weiteren Raubüberfall in Hessen. Die Kölner Behörde hat nach eigenen Angaben einen Fall von Ermittlern in Hessen übernommen, bei dem am 10. September 2018 auf dem Gelände eines Baumarktes in Limburg ein fünfstelliger Geldbetrag erbeutet wurde und der bisher nicht Gegenstand des Haftbefehls gegen Drach ist. Das Verfahren zum Raubüberfall in Limburg betreffe bisher den mutmaßlichen Komplizen von Drach, sagte eine Sprecherin der Kölner Staatsanwaltschaft. Zuvor hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Samstag) darüber berichtet.

Außerdem habe die Kölner Staatsanwaltschaft bei Gericht beantragt, den Haftbefehl gegen Drach auf versuchten Mord zu erweitern. Dabei gehe es um einen Überfall in Frankfurt/Main, wie die Sprecherin sagte. Laut „Kölner Stadt-Anzeiger“ soll Drach im Herbst 2019 bei einem Schusswechsel einen Geldboten bei Ikea in Frankfurt/Main lebensgefährlich verletzt haben. Ein zufällig anwesender Sanitäter rettete laut dem Bericht durch Sofortmaßnahmen dem Mann das Leben.

Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft ergänzte, wegen der Frankfurter Tat solle der Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Komplizen Drachs auf Beihilfe zu versuchtem Mord abgeändert werden. Das Amtsgericht Köln habe über beide Anträge bisher noch nicht entschieden, sagte sie.

Bislang werden Drach drei Überfälle auf Geldtransporter in den Jahren 2018 und 2019 vorgeworfen. Die Taten ereigneten sich am Kölner Flughafen sowie an Ikea-Filialen in Frankfurt/Main und in Köln. Laut dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ sollen Drach sowie sein mutmaßlicher Helfer bei diesen drei Taten gut 135.000 Euro erbeutet haben.

Im Limburger Fall habe ein maskierter Täter mit der Schusswaffe im Anschlag einen Geldboten zur Herausgabe seines Metallbehälters mit über 80.000 Euro gezwungen, berichtete die Zeitung weiter. Mit der Beute seien damals der Mann und ein Komplize in einem Fluchtwagen unerkannt entkommen. Die Sprecherin der Kölner Staatsanwaltschaft bestätigte die Schadenssumme.

Drach wurde Ende Februar in Amsterdam festgenommen und dann nach Deutschland überstellt. Er sitzt in Köln in Untersuchungshaft. Drach hatte 1996 mit Komplizen den Hamburger Erben der Tabak-Dynastie, Jan Philipp Reemtsma, entführt.

© dpa-infocom, dpa:210730-99-627196/2

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