Koblenz:Schummelei bei theoretischen Führerscheinprüfungen nimmt zu

Mainz (dpa/lrs) - Immer mehr Fahrschüler tricksen bei ihrer theoretischen Führerscheinprüfung in Rheinland-Pfalz. 2017 deckte die Technische Prüfstelle für Kraftfahrzeugverkehr in Rheinland-Pfalz (TP) 18 Täuschungsversuche auf, wie Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) in Mainz auf eine Kleine Anfrage der CDU-Landtagsfraktion mitteilte. In diesem Jahr registrierte die TP bereits mindestens 57 Fälle.

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Mainz (dpa/lrs) - Immer mehr Fahrschüler tricksen bei ihrer theoretischen Führerscheinprüfung in Rheinland-Pfalz. 2017 deckte die Technische Prüfstelle für Kraftfahrzeugverkehr in Rheinland-Pfalz (TP) 18 Täuschungsversuche auf, wie Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) in Mainz auf eine Kleine Anfrage der CDU-Landtagsfraktion mitteilte. In diesem Jahr registrierte die TP bereits mindestens 57 Fälle.

Oft geht es nach Angaben des TÜV Rheinland um Hightech-Schummelei: Eine Minikamera im Knopfloch des Prüflings überträgt die auf einem Bildschirm auftauchenden Fragen an einen Hintermann draußen. Dieser sagt dann dem Fahrschüler die richtigen Antworten über einen Mini-Ohrstöpsel vor. Bei dieser Art von Hilfe ist laut Wissing „davon auszugehen, dass es sich dabei um organisierte Kriminalität handelt“.

Täuschende Prüflinge, die für solche Angebote nach Einschätzung des Fahrlehrerverbands Rheinland vermutlich 500 bis 5000 Euro zahlen, haben selbst wenig zu befürchten. Ihr Vorgehen ist weder eine Straftat noch eine Ordnungswidrigkeit - sie können maximal sechs Monate vor der nächsten Prüfung gesperrt werden.

Laut Wissing haben es das Bundesverkehrs- und das Bundesjustizministerium bisher wegen Unverhältnismäßigkeit abgelehnt, solche Manipulationen von Fahrschülern als Ordnungswidrigkeiten zu werten, weil das auch bei ähnlichen Tricks bei Uniprüfungen nicht geschehe. Mit Blick auf theoretische Führerscheinprüfungen urteilte Wissing nun: „In Anbetracht der Zunahme der Manipulationsfälle wird jedoch die Schaffung eines Ordnungswidrigkeitentatbestandes erneut zu prüfen sein.“ Nach Angaben von Wissings Ministerium befasst sich eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe mit der Problematik.

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