Göttingen:Polizei durchsucht nach G20-Krawallen auch Häuser im Land

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Göttingen (dpa) – Die Polizei hat am Dienstag im Zusammenhang mit den Krawallen beim G20-Gipfel auch in Niedersachsen mehrere Objekte durchsucht. Razzien habe es in Göttingen, Hannover und Braunschweig gegeben, sagten Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Hintergrund sind Ermittlungen gegen die linke Szene wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs. Auf der Suche nach Beweismaterial durchsuchte die Sonderkommission "Schwarzer Block" insgesamt rund zwei Dutzend Objekte in acht Bundesländern.

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Göttingen (dpa) – Die Polizei hat am Dienstag im Zusammenhang mit den Krawallen beim G20-Gipfel auch in Niedersachsen mehrere Objekte durchsucht. Razzien habe es in Göttingen, Hannover und Braunschweig gegeben, sagten Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Hintergrund sind Ermittlungen gegen die linke Szene wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs. Auf der Suche nach Beweismaterial durchsuchte die Sonderkommission „Schwarzer Block“ insgesamt rund zwei Dutzend Objekte in acht Bundesländern.

In Göttingen seien die Ziele der Aktion ein Privathaus und ein Gebäude in der Innenstadt gewesen, sagte eine Polizeisprecherin. Es seien Beweismaterialien sichergestellt worden. Nennenswerte Zwischenfälle habe es nicht gegeben. Rund zwei Dutzend Personen seien am Morgen zu einer Spontan-Demonstration gegen die Durchsuchung zusammengekommen. Details zu den Polizeiaktionen in Hannover und Braunschweig wurden zunächst nicht bekannt.

Die Aktion richtete sich gegen mutmaßliche Angehörige der gewaltbereiten linken Szene. Federführend ist die Polizei Hamburg. Die Ermittler gehen nach Polizeiangaben davon aus, dass Teile der Ausschreitungen am Rand des G20-Gipfels im Juli dieses Jahres in Hamburg von Linksautonomen gezielt geplant und organisiert wurden. Ziel der Durchsuchungen sei gewesen, Beweise zu sichern und kriminelle Strukturen aufzudecken. Nach Informationen der „Welt“ ermittelt die Staatsanwaltschaft Hamburg gegen 21 Männer und Frauen wegen schweren Landfriedensbruchs.

Die Durchsuchungen standen Polizeiangaben zufolge im Zusammenhang mit Ausschreitungen während eines Polizei-Einsatzes im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld am Rande des G20-Gipfels. Bundespolizisten gingen damals gegen etwa 200 Demonstranten vor. Die mit Steinen, Werkzeugen und Böllern bewaffnete Gruppe soll eine Hundertschaft angegriffen haben, die die Straße abgesperrt hatte.

Ein teilweise von Medien im Internet veröffentlichtes Einsatzvideo zeigt, wie aus der Gruppe heraus Gegenstände in Richtung der Beamten geworfen werden, Böller sind zu hören. Zugleich ist zu sehen, wie die Bundespolizisten umgehend gegen die Gruppe vorgehen. Mehrere G20-Gegner wurden verletzt. In der Folge entwickelte sich eine Debatte, ob die Bundespolizei zu hart vorgegangen war.

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