Frankfurt am Main:Kampf gegen Kriminalität im Bahnhofsviertel geht weiter

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Mehr als 50 000 Menschen sind in den vergangenen zehn Monaten im Frankfurter Bahnhofsviertel kontrolliert worden. Etwa jeder Achte habe eine Anzeige bekommen, sagte Sprecher Andrew McCormack am Mittwoch. Allein wegen Drogendelikten seien rund 850 Menschen festgenommen worden und sollten dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden. Mutmaßlichen Hintermännern des Rauschgifthandels seien dien Beamten auch auf die Spur gekommen. "Wir haben einen wichtigen Lieferweg komplett abschneiden können." Sehr aggressive Gruppen von 20 bis 30 Dealern gebe es nicht mehr.

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Mehr als 50 000 Menschen sind in den vergangenen zehn Monaten im Frankfurter Bahnhofsviertel kontrolliert worden. Etwa jeder Achte habe eine Anzeige bekommen, sagte Sprecher Andrew McCormack am Mittwoch. Allein wegen Drogendelikten seien rund 850 Menschen festgenommen worden und sollten dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden. Mutmaßlichen Hintermännern des Rauschgifthandels seien dien Beamten auch auf die Spur gekommen. „Wir haben einen wichtigen Lieferweg komplett abschneiden können.“ Sehr aggressive Gruppen von 20 bis 30 Dealern gebe es nicht mehr.

Die Polizei hatte wegen der Kriminalität im Herbst 2016 eine Besondere Aufbauorganisation (BAO) eingerichtet und ist seither mit bis zu 100 Beamten pro Tag zusätzlich im Einsatz. Die temporär ausgelegte BAO soll aufgelöst und eine Dienststelle ausschließlich zur Kriminalitätsbekämpfung im Bahnhofsgebiet eingerichtet werden, kündigte die Polizei an. Wann es genau so weit ist, wo die Dienststelle sein wird, und wie viele Beamte dann im Bahnhofsviertel Dienst machen, war zunächst aber noch unklar. Wenn die Planungen abgeschlossen seien, werde die neue Dienststelle der Öffentlichkeit vorgestellt.

„Wir werden unser Engagement für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Bahnhofsviertel nicht aufgeben und auch nicht verringern“, betonte Polizeipräsident Gerhard Bereswill. „Mit der Überführung der temporär angelegten BAO in eine fest im Polizeipräsidium verankerte und eigens zu diesem Zweck eingerichtete Dienststelle räumen wir der Sicherheit im Bahnhofsviertel auf Dauer einen festen Platz in unserer Organisation ein.“

Bereswill hatte früher aber auch deutlich gemacht, dass die Polizei das Problem der Drogenkriminalität und Verwahrlosung allein nicht lösen kann und auf die Unterstützung vor allem der Stadt, der Drogenhilfe und der Bahn angewiesen ist. Das Drogenreferat prüft derzeit unter anderem mit dem Einsatz eines Nachtbusses weitere Hilfsmöglichkeiten für Crack-Süchtige.

Die seit langem von der Stadt angekündigte stationäre Videoüberwachungsanlage hängt dagegen noch immer nicht. Der große Umbau des Hauptbahnhofs samt der unterirdischen Geschäftspassage mit ihren zahlreichen Ecken und Winkeln lässt weiter auf sich warten. Der Startschuss ist noch immer nicht in Sicht. Dennoch rechne die Bahn weiter damit, dass der Umbau Ende 2022 abgeschlossen sein werde, sagte ein Bahn-Sprecher.

Die Drogendealer gingen „sehr konspirativ vor und reagieren sensibel auf unsere Maßnahmen“, sagte Polizeisprecher McCormack. Als Beispiel nannte er den Einsatz einer mobilen Überwachungskamera. Diese habe zwar präventiv gewirkt, die Bilder seien für die Strafverfolgung aber nicht gut genug gewesen. Jetzt soll eine bessere Kamera folgen.

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