Frankfurt am Main:Islamistischer Terror beschäftigt Ermittler

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die Zahl der Ermittlungsverfahren wegen islamistischen Terrors in Hessen steigt. Ein Grund dafür sei eine wachsende Zahl von Selbstanzeigen in Asylverfahren, sagte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft, Alexander Badle, der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt. Diesen Trend bestätigte die Sprecherin der hessischen Schwerpunktstaatsanwaltschaft in Frankfurt, Nadja Niesen. Die Behörde ermittelt beim islamistischen Terror für ganz Hessen.

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die Zahl der Ermittlungsverfahren wegen islamistischen Terrors in Hessen steigt. Ein Grund dafür sei eine wachsende Zahl von Selbstanzeigen in Asylverfahren, sagte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft, Alexander Badle, der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt. Diesen Trend bestätigte die Sprecherin der hessischen Schwerpunktstaatsanwaltschaft in Frankfurt, Nadja Niesen. Die Behörde ermittelt beim islamistischen Terror für ganz Hessen.

Rund 160 neue Verfahren sind allein bei der Staatsanwaltschaft im laufenden Jahr wegen islamistischen Terrors eingegangen, doppelt so viele wie im gesamten Jahr 2016. Unter den 160 neuen Verfahren seien 100 Selbstanzeigen in Asylverfahren, besonders häufig von Menschen aus Somalia und Pakistan, sagte Niesen. Im vergangenen Jahr habe es noch keinen solchen Fall gegeben. Mit der Selbstbezichtigung einer Zwangsmitgliedschaft in einer islamistischen Vereinigung wollten offenbar viele Asylbewerber der Abschiebung entgehen, sagte Badle. „Jeder einzelne Fall muss aber genau geprüft werden.“

Bei der Generalstaatsanwaltschaft gingen im laufenden Jahr 36 neue Fälle wegen islamistischen Terrors ein. Das waren 26 mehr als im gesamten Vorjahr, wie Oberstaatsanwalt Badle sagte. 2015 ermittelte die Generalstaatsanwaltschaft in nur einem Fall wegen islamistischen Terrors, 2014 in vier und 2013 in keinem. Unter den 2017 eingegangenen Fällen seien einige größere wie der des bei einer Razzia festgenommenen terrorverdächtigen Tunesiers. Dazu kämen Hinweise auf Deutsche wegen der Mitgliedschaft oder der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung. Mehrere dieser Beschuldigten hielten sich im Ausland auf, einige seien möglicherweise schon tot.

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