Essen:Betrug mit Krebsmitteln: Apotheker droht lange U-Haft

Bottrop (dpa/lnw) - Dem Bottroper Apotheker, der massenhaft Krebsmedikamente in betrügerischer Absicht zu niedrig dosiert haben soll, droht eine lange Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Essen will eine Verlängerung über die üblichen sechs Monate hinaus erreichen. "Wir beabsichtigen noch im Mai einen Antrag beim Oberlandesgericht Hamm zu stellen, sagte am Montag eine Sprecherin.

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Bottrop (dpa/lnw) - Dem Bottroper Apotheker, der massenhaft Krebsmedikamente in betrügerischer Absicht zu niedrig dosiert haben soll, droht eine lange Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Essen will eine Verlängerung über die üblichen sechs Monate hinaus erreichen. „Wir beabsichtigen noch im Mai einen Antrag beim Oberlandesgericht Hamm zu stellen, sagte am Montag eine Sprecherin.

Dem Apotheker werden Abrechnungsbetrug und Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz vorgeworfen. Er soll bei rund 50 000 Infusionen die Wirkstoffe zu gering dosiert und Krankenkassen um 2,5 Millionen Euro betrogen haben. Der Mann schweigt bislang zu den Vorwürfen. Aufgeflogen war die Sache Ende 2016.

Die Ermittlungen gestalten sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft schwierig. Aus Sicht der Ermittler gibt es weiter einen dringenden Tatverdacht. Die Zahl der Fälle brauche aber Zeit. Schwierig nachzuweisen sei, welche oder ob alle Patienten gestreckte Infusionen bekamen, und ob es Folgen hatte. Exhumierungen soll es nicht geben. Nachweise seien nur bei bestimmten Krebsfällen möglich, die hier nicht vorlägen, hieß es.

In Deutschland versorgen Onkologie-Schwerpunktapotheken Patienten nach erfolglosen Standardtherapien individuell mit Medikamenten.

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