Erfurt (dpa/th) - Nach einer gesetzlichen Neuregelung laufen in Thüringen erste Ermittlungen wegen Korruptionsverdachts im Gesundheitswesen gegen Heilberufler. Bei der Staatsanwaltschaft Erfurt seien derzeit zwei entsprechende Ermittlungsverfahren anhängig, teilte Behördensprecher Hannes Grünseisen auf Anfrage mit. Es liege ein Anfangsverdacht gegen Ärzte und „entsprechende Verdächtige auf der Geberseite“ vor. Worum es konkret geht und ob es sich um Klinik- oder Praxisärzte handelt, teilte die Behörde unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht mit.
Bestechlichkeit im Gesundheitswesen ist nach einer Gesetzesänderung seit eineinhalb Jahren strafbar. Korrupten Ärzten und anderen Vertretern von Heilberufen drohen bis zu drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe. Diese Strafen drohen auch Pharma- oder Medizintechnik-Vertretern, die Ärzten eine Gegenleistung versprechen, wenn diese ihre Medikamente, Medizinprodukte oder Hilfsmittel bei der Verordnung bevorzugen.