Düsseldorf (dpa/lnw) - Nordrhein-Westfalen verschärft seine Terrorabwehr. Zum Jahresbeginn werde im Landeskriminalamt eine neue Abteilung zur Überwachung der rund 30 gefährlichsten Islamisten ihre Arbeit aufnehmen, sagte Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. In NRW werden insgesamt knapp 300 Personen als islamistische Gefährder eingestuft.
Für die neue Einheit sollen etwa 250 Mitarbeiter aus anderen Abteilungen und Präsidien zusammengezogen werden. Früher seien die Fälle dort bearbeitet worden, wo die Islamisten wohnten, sagte Reul. Diese Arbeit müsse bei den riskantesten Fällen aber konzentriert, professionalisiert und enger vernetzt werden.
In derselben Abteilung „Terrorismusbekämpfung“ werde NRW parallel zum sogenannten Gemeinsamen Terrorismusabwehrzentrum (GTAZ) des Bundes eine eigene Kooperationsplattform für alle relevanten Experten etablieren. In diesem GTAZ NRW sollen unter anderem Polizei, Verfassungsschutz, Staatsanwaltschaft und Zoll ihre Informationen über Gefährder zusammenführen, um früher auf Bedrohungen reagieren zu können.