Kriminalität - Berlin:Polizeieinsätze in Berliner Parks: keine Lösung in Sicht

Kriminalität - Berlin: Der Polizei-Schriftzug steht auf einem Einsatzfahrzeug. Foto: Christoph Soeder/dpa/Symbolbild
Der Polizei-Schriftzug steht auf einem Einsatzfahrzeug. Foto: Christoph Soeder/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa/bb) - Auch an diesem Wochenende haben Feiernde in Berliner Parks mehrere Polizeieinsätze ausgelöst. In Berlin-Mitte räumten Beamten in der Nacht auf Samstag den James-Simon-Park, wie die Polizei mitteilte. Rund 250 Menschen hatten dort gefeiert. Die Stimmung sei aufgeheizt und laut gewesen, sagte eine Sprecherin. Einzelne Gruppen hätten wiederholt Pyrotechnik gezündet, so dass sich die Polizei schließlich dazu entschieden habe, den Park zu räumen.

Hunderte Feiernde kamen in der Nacht auf Samstag auch im Volkspark Friedrichshain zusammen. Die Polizei zählte 300 bis 500 Menschen. Geräumt wurde dort aber nicht. Einschreiten mussten die Beamten trotzdem - beim Streit zweier Männer im Alter von 21 und 23 Jahren. Beide verletzten sich leicht. Die genauen Hintergründe der Auseinandersetzung blieben zunächst unklar. Zuvor hatte die "B.Z." berichtet.

Und auch im Mauerpark in Berlin-Prenzlauer Berg kam es zu einem Polizeieinsatz. Rund 30 Feiernde verhielten sich dort so laut, dass die Beamten sie des Parks verwiesen.

Immer wieder hat die Polizei in den vergangenen Monaten und insbesondere während der pandemiebedingten Schließungen im vergangenen Jahr Parks in Berlin geräumt. Regelmäßig versammeln sich dort Hunderte Feiernde, häufiger kommt es dabei auch zu Straftaten und Körperverletzungen.

Die Entwicklung beobachte man seit Beginn der Pandemie und der damit bedingten Schließung von Clubs, sagte Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) dem "Tagesspiegel". "Allerdings hat sich die Situation seitdem verstetigt." Um die Situation im Sommer wieder zu beruhigen, seien derzeit eine Reihe von Einzelmaßnahmen getroffen worden. "Die Parkläufer sind wieder im Einsatz, das Gebüsch wird im Herbst zurückgeschnitten und insgesamt 80 Liegestühle werden aufgestellt."

An der grundsätzlichen Problematik, dass sich nachts in den Parks zu viele Personen aufhielten, änderten diese Maßnahmen allerdings nichts, betonte von Dassel. Zwischenzeitlich waren Parks in Berlin nachts mit Verweis auf Infektionsschutzmaßnahmen geschlossen worden. Das habe die Situation zwar vor Ort beruhigt, die Menschen seien dann aber in andere Parks ausgewichen, sagte von Dassel dem "Tagesspiegel".

Der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Stephan Weh, forderte "zeitnah individuelle Konzepte für Parks und Grünanlagen", wie er am Samstag mitteilte. "Es kann nicht sein, dass wir immer wieder mit Einsatzhundertschaften ausrücken müssen, wenn die Messe längst gelesen ist."

© dpa-infocom, dpa:220716-99-44584/4

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