Bad Sachsa:Feuerwehrmann als mutmaßlicher Serienbandstifter in U-Haft

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Das Blaulicht an einem Einsatzwagen der Polizei. (Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa)

Ein Feuerwehrmann aus dem Südharz kommt als mutmaßlicher Serienbrandstifter in Untersuchungshaft. Das Amtsgericht Herzberg habe am Donnerstag auf Antrag der...

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Bad Sachsa (dpa/lni) - Ein Feuerwehrmann aus dem Südharz kommt als mutmaßlicher Serienbrandstifter in Untersuchungshaft. Das Amtsgericht Herzberg habe am Donnerstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Göttingen Haftbefehl wegen Wiederholungsgefahr gegen den 22-Jährigen erlassen worden, teilte die Polizei in Göttingen mit. Der junge Mann stehe im Verdacht, im Raum Bad Sachsa 22 Brände gelegt zu haben. Der Mann habe zu den Vorwürfen bisher geschwiegen.

Seit August dieses Jahres waren im Bad Sachsaer Ortsteil Neuhof unter anderem Schutz-, Grill- und Köhlerhütten, Holzunterstände und Strohballen in Flammen aufgegangen. Menschen kamen bei den Bränden nicht zu Schaden. Den Sachschaden bezifferte die Polizei auf mehrere Zehntausend Euro. Die Ermittlungen zu der Brandserie seien noch nicht abgeschlossen, sagte eine Polizeisprecherin.

Der mutmaßliche Serienbrandstifter, der nach Angaben der Polizei Mitglied einer Freiwilligen Feuerwehr ist, war am frühen Mittwochmorgen gefasst worden. Kurz zuvor war ein am Ortsrand von Neuhof gelegener Pferde-Unterstand in Flammen aufgegangen. Eine im Zusammenhang mit der Brandserie eingesetzte spezielle Streife der Polizei konnte den Mann noch in der Nähe des Tatortes festnehmen.

Dass Feuerwehrleute Brände legen, kommt immer wieder vor. Erst vor einigen Wochen wurde ein 33-jähriger ehemaliger Feuerwehrmann vom Landgericht Hildesheim wegen einer Serie von Brandstiftungen zu fünf Jahren Haft verurteilt. Er hatte wiederholt in Kleingartenkolonien oder an Autos gezündelt, um diese dann mit seinen Kameraden löschen zu können. Ein früherer Feuerwehrmann aus Bremerhaven soll zwischen April 2018 und Mai 2019 elf Feuer gelegt haben soll.

Vor einigen Jahren gestand ein früherer Feuerwehrmann aus dem Kreis Göttingen vor Gericht, in der Gemeinde Rosdorf 15 Brände gelegt zu haben. Dabei war ein Sachschaden in sechsstelliger Höhe entstanden. In Bad Gandersheim wurde ein Angehöriger einer Freiwilligen Feuerwehr zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er wiederholt kleinere Scheunen oder Lagerstätten für Heu und Stroh angezündet hatte.

In Bad Harzburg zündete ein junger Feuerwehrmann vor einigen Jahren in 13 Fällen Papiertonnen an. Dreimal griffen die Brände auf Gebäude über. Bei den Löscharbeiten war der Brandstifter, wie die meisten zündelnden Feuerwehrleute, dann selbst im Einsatz.

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