Hildesheim:Neuer Hildesheimer Bischof warnt vor „Ikea-Religion“

Hildesheim (dpa/lni) - Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer hat vor dem Entstehen einer "Ikea-Religion" gewarnt, bei der die Menschen sich ihr religiöses Wohnzimmer wie aus einem Baukasten selber einrichten. Während in den achtziger Jahren viele meinten, "Kirche nein, Jesus ja", heiße es inzwischen oft: "Gott nein, Religion nein, Spiritualität ja", sagte Wilmer der dpa. Trotz einer augenscheinlichen Abkehr von der Religion habe die Sehnsucht nach Spiritualität nicht abgenommen. Wie in einem Supermarkt suche so mancher sich dafür die Elemente zusammen, die ihm passten.

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Hildesheim (dpa/lni) - Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer hat vor dem Entstehen einer „Ikea-Religion“ gewarnt, bei der die Menschen sich ihr religiöses Wohnzimmer wie aus einem Baukasten selber einrichten. Während in den achtziger Jahren viele meinten, „Kirche nein, Jesus ja“, heiße es inzwischen oft: „Gott nein, Religion nein, Spiritualität ja“, sagte Wilmer der dpa. Trotz einer augenscheinlichen Abkehr von der Religion habe die Sehnsucht nach Spiritualität nicht abgenommen. Wie in einem Supermarkt suche so mancher sich dafür die Elemente zusammen, die ihm passten.

„Das kann eine Zeit lang gut gehen, ich glaube aber nicht, dass das überlebt“, sagte der Bischof. „Es gibt weltweit keine Gesellschaft, die ohne Religion auskommt.“ Um wieder mehr Anschluss bei den Menschen zu finden, müsse die katholische Kirche sich selber frommer und spiritueller aufstellen, riet Wilmer. „Die Kirche sollte intellektueller sein, mit gut studierten, gut ausgebildeten Leuten.“

Angesichts des Priestermangels und der sinkenden Zahl an Gläubigen müssten hauptamtliche Geistliche und Ehrenamtliche auch im Bistum Hildesheim künftig enger zusammenarbeiten, sagte der Bischof. „In zehn Jahren brauchen wir eine grundsätzlich neue Kreativität in Verkündigung und Struktur.“ Mehr gut geschulte Frauen und Männer müssten vor Ort Verantwortung übernehmen, um den Glauben weiterzutragen, und zwar als Team, und nicht als Einzelpersonen.

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