Hildesheim (dpa/lni) - Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer glaubt, dass die Debatte um sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch die katholische Kirche noch länger beschäftigen wird. „Ein Ende sehe ich so nicht“, sagte er der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. „Aber wir sind fest entschlossen, gegen jede Form von sexualisierter Gewalt vorzugehen.“
Wilmer hatte vergangene Woche einen Geistlichen wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs einer Jugendlichen beurlaubt. Dem Priester wird vorgeworfen, in den 1980er Jahren eine junge Frau missbraucht zu haben.
Die katholische Kirche hat unter anderem wegen Missbrauchsskandalen unlängst einen großangelegten Reformprozess, den „Synodalen Weg“, gestartet. Der Prozess umfasst im Wesentlichen vier Punkte: den Umgang der Kirche mit Macht, die kirchliche Sexualmoral, die priesterliche Ehelosigkeit (Zölibat) und die Position von Frauen in der Kirche.