Kenia:Acht seltene Nashörner nach Umsiedlung gestorben

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Ein Spitzmaulnashorn (Archivbild aus dem Jahr 2006) im Nairoibi-Nationalpark in Kenia. .Bei einer Umsiedlung starben jetzt acht der seltenen Tiere. (Foto: dpa)
  • Den Behörden zufolge starben die Tiere an einer Salzvergiftung.
  • Sie waren zuvor von der Hauptstadt Nairobi in den mehrere Hundert Kilometer entfernten Tsavo-Nationalpark verlegt worden.
  • Weitere Untersuchungen seien eingeleitet und alle anstehenden Umsiedlungen zunächst untersagt, hieß es.

In Kenia sind acht vom Aussterben bedrohte Nashörner nach einer Umsiedlung verendet. Ersten Untersuchungen zufolge starben die Tiere infolge einer Salzvergiftung, wie das Ministerium für Tourismus und Wildtiere am Freitag erklärte. Die Todesrate sei ohnegleichen, hieß es. Die kenianische Naturschützerin Paula Kahumbu von der Organisation WildlifeDirect nannte den Verlust "eine absolute Katastrophe".

Die Spitzmaulnashörner waren kürzlich mit Unterstützung der Tierschützer des WWF von der Hauptstadt Nairobi in den mehrere Hundert Kilometer entfernten Tsavo-Nationalpark verlegt worden, um den Erhalt der Art zu fördern. Den Behörden zufolge haben die Nashörner dort salziges Wasser getrunken und fielen dabei einer Kettenreaktion zum Opfer: Durch die hohe Salzaufnahme bekamen die Tiere Durst, tranken immer mehr Wasser und nahmen dadurch immer mehr Salz zu sich.

Weitere Untersuchungen seien eingeleitet und alle anstehenden Umsiedlungen zunächst untersagt, so das Ministerium. Von 2005 bis 2017 seien 149 Nashörner umgesiedelt worden, nur acht seien dabei verendet. Wildtiere dieser Größe umzusiedeln sei extrem herausfordernd, erklärte der WWF. "Man geht das Risiko nur ein, weil solche Umsiedlungen die einzige Möglichkeit sind, die Art dauerhaft zu erhalten", sagte der Nashorn-Experte der Organisation, Johannes Kirchgatter. "Zu einer Zeit, in der trotz aller Schutzmaßnahmen im Schnitt noch drei afrikanische Nashörner am Tag wegen ihres Horns gewildert werden, ist jeder Verlust besonders schmerzlich."

Schätzungen zufolge gibt es weltweit nur noch etwa 5000 Spitzmaulnashörner. Sie leben in Namibia, Südafrika, Simbabwe und Ostafrika. Die Tiere werden von Wilderern wegen ihrer Hörner getötet. Diese werden illegal für teures Geld nach Asien verkauft, wo sie als Ornamente oder als Zutat traditioneller Medizin verwendet werden.

© SZ.de/ap/dpa/eca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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