Katastrophenschutz:Cell Broadcast sieben Mal in Brandenburg eingesetzt

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Seit Februar warnen Behörden in Deutschland über Cell Broadcast mit einer Art SMS vor Hochwasser, Großbränden und anderen folgenschweren Ereignissen. (Foto: Thomas Frey/dpa)

Als Konsequenz aus der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen vor zwei Jahren mit mehr als 180 Toten wurde ein neues Warnsystem entwickelt, das alle Handynutzer erreichen soll. Nach einem halben Jahr zieht der Mobilfunk-Netzbetreiber Vodafone positive Bilanz.

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Düsseldorf/Potsdam (dpa/bb) - Ob Stromausfall, Großbrand oder heftiges Unwetter - bereits ein halbes Jahr ist das Handy-Warnsystem Cell Broadcast in Deutschland und damit auch in Brandenburg im Einsatz und warnt über das Mobilfunknetz vor Gefahren für die Bevölkerung. Zuletzt warnte das System am Mittwoch vergangener Woche in der Region alle Handy-Nutzer in Brandenburg/Havel, als ein heftiges Gewitter in der Nacht eine Schneise der Verwüstung durch die Stadt gezogen hatte.

Seit der Einführung am 23. Februar wurde das Warnsystem nach Angaben des Mobilfunkbetreibers Vodafone deutschlandweit 175 Mal eingesetzt. Das System sei bis zum heutigen Tag technisch reibungslos gelaufen, sagte Hendrik Roggendorf vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn. Die Netzwerkchefin von Vodafone Deutschland, Tanja Richter, sagte, dass alle empfangsbereiten Endgeräte bei jeder Warnung sicher erreicht worden seien.

Mit sieben Ereignissen, vor denen mit Cell Broadcast gewarnt wurde, liegt Brandenburg im Mittelfeld der Bundesländer. Die meisten Warnereignisse hatte nach Angaben von Vodafone mit 39 Signalen Nordrhein-Westfalen. An zweiter Stelle steht Rheinland-Pfalz mit 34 Warnungen, gefolgt von Niedersachsen mit 20. Berlin kam auf vier Meldungen und in Brandenburgs Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern wurde nur einmal, am 2. August, vor einem Großbrand einer Lagerhalle in Friedland gewarnt.

Das Cell Broadcast Warnsystem ergänzt die bereits vorhandene Warnstruktur bestehend aus Sirenen, Rundfunk, TV oder Apps. Unterschiedliche Behörden lösen die Warnung aus, die drei Mobilfunk-Netzbetreiber Vodafone, Deutsche Telekom und O2 übermitteln sie. Auch ohne eine installierte App alarmiert der Cell Broadcast die Menschen in dem gefährdeten Bereich. Alle Menschen, die mit ihrem Handy in der betroffenen Funkzelle eingeloggt sind, bekommen dann automatisch eine Benachrichtigung.

Am 14. September wird ein bundesweiter Warntag stattfinden. An diesem Tag soll die Belastbarkeit des Warnsystems getestet werden. Nach Schätzungen von Vodafone sollen dann über 50 Millionen Handys in ganz Deutschland um elf Uhr einen Alarmton abgeben.

© dpa-infocom, dpa:230823-99-926103/3

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