Nach den tödlichen Schüssen bei der Siegesfeier der Super-Bowl-Champions in Kansas City sind zwei Jugendliche angeklagt worden. Wie das Familiengericht des Jackson County am Freitagabend bekannt gab, kommen die Tatverdächtigen "wegen Schusswaffenbesitzes und Widerstands gegen die Festnahme" vor Gericht. Die Ermittlungen der Polizei dauern an, daher werden weitere Anklagen erwartet.
Angeklagte im Alter von 17 Jahren und jünger werden in Missouri in der Regel nach dem Jugendstrafrecht verurteilt. Zum Schutz der Angeklagten werden daher weitaus weniger Informationen preisgegeben als bei erwachsenen Tatverdächtigen. Ein ebenfalls festgenommener dritter Jugendlicher wurde freigelassen.
Bei dem Vorfall am Mittwoch im US-Bundesstaat Missouri wurde eine 43 Jahre alte Frau erschossen, mehr als 20 Menschen erlitten Verletzungen. Die Opfer seien zwischen acht und 47 Jahre alt, etwa die Hälfte von ihnen sei jünger als 16 Jahre, sagte Graves.
Nach Erkenntnissen der Polizei haben die Schüsse keinen terroristischen Hintergrund. "Es handelte sich offenbar um einen Streit zwischen mehreren Menschen, der in einer Schießerei endete", sagte die Polizeichefin von Kansas City, Stacey Graves, am Donnerstag.
Zehntausende Menschen hatten sich am Mittwoch in der Innenstadt von Kansas City im Bundesstaat Missouri versammelt, um das Football-Team ihrer Stadt zu feiern - und dessen vierten Super-Bowl-Titel. Spieler und Trainer waren bei der Parade mit einem roten Doppeldeckerbus unterwegs. Fans in roten Trikots säumten die Straßen und strömten zum Abschluss zu einer Kundgebung vor einem Bahnhof. Als die Kundgebung gerade vorbei war, fielen laut Polizei nahe dem Bahnhofsgebäude Schüsse. Daraufhin brach Chaos auf dem Gelände aus.