Osnabrück:Umstrittenes Stellenangebot im Gerichtssaal hat Erfolg

Osnabrück (dpa/lni) - Das umstrittene Stellenangebot eines Rechtsanwalts im Landgericht Osnabrück hat zum Erfolg geführt: Er habe inzwischen eine komplette Bewerbungsmappe bekommen, sagte Anwalt Frank Otten am Mittwoch. Der Jurist hatte am Montag beim Auftakt eines Mordprozesses ein Stellenangebot für eine Bürokraft in großen Lettern auf einen Aktendeckel geschrieben, den sich sein Mandant als Schutz vor den Kameras vors Gesicht gehalten hatte. Einem Bericht der "Neuen Osnabrücker Zeitung" zufolge hat die Aktion in Juristenkreisen für bundesweites Aufsehen gesorgt.

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Osnabrück (dpa/lni) - Das umstrittene Stellenangebot eines Rechtsanwalts im Landgericht Osnabrück hat zum Erfolg geführt: Er habe inzwischen eine komplette Bewerbungsmappe bekommen, sagte Anwalt Frank Otten am Mittwoch. Der Jurist hatte am Montag beim Auftakt eines Mordprozesses ein Stellenangebot für eine Bürokraft in großen Lettern auf einen Aktendeckel geschrieben, den sich sein Mandant als Schutz vor den Kameras vors Gesicht gehalten hatte. Einem Bericht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ zufolge hat die Aktion in Juristenkreisen für bundesweites Aufsehen gesorgt.

„Ob ich das ein zweites Mal machen würde, müsste ich mir noch überlegen. Wahrscheinlich würde ich es mir verkneifen“, sagte Otten. Hintergrund sei, dass es sowohl auf eine Stellenanzeige in der Zeitung als auch auf eine Anfrage bei der Agentur für Arbeit keine Resonanz gegeben habe, seine Kanzlei aber dringend eine Bürokraft suche. Das Büro habe in der Vergangenheit auch ausgebildet.

Der Präsident der zuständigen Rechtsanwaltskammer in Oldenburg, Jan Kramer, bewertet die Aktion kritisch. „Das ist grenzwertig. Mein Geschmack ist das nicht“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Es sei zu hinterfragen, ob die Stellenwerbung berufsrechtlich relevant sei. Eine offizielle Beschwerde liege der Kammer noch nicht vor.

Nicht gut an kam die Aktion aber offenbar bei den Osnabrücker Richtern. „Das Gericht findet das nicht witzig und möchte das auch nicht“, sagte Otten. Das habe das Gericht ihm mitgeteilt.

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