Nach dem Erdbeben an der japanischen Westküste am Neujahrstag suchen Hilfskräfte noch immer nach Überlebenden. Dabei steigt die Zahl der Vermissten weiter. Wie japanische Medien unter Berufung auf Behördenangaben berichten, werden demnach 242 Menschen vermisst. Mindestens 100 Menschen sollen bei dem Erdbeben ums Leben gekommen sein.
Demnach verdoppelte die Regierung die Zahl der in das Katastrophengebiet entsandten Soldaten auf 4600, um die Einsatzkräfte zu unterstützen. Die Hoffnung, in den Trümmern noch Überlebende zu finden, sinkt dabei von Stunde zu Stunde. Bei der Suche nach Verschütteten sind die ersten 72 Stunden essenziell - so lange kann ein Mensch ohne Wasser auskommen. Danach sinken die Überlebenschancen drastisch. Dennoch gibt es, das zeigen vergleichbare Naturkatastrophen, immer wieder Fälle, in denen Menschen noch deutlich später lebend gerettet werden können.
Premierminister Fumio Kishida sagte auf einer Pressekonferenz, die Suche werde trotz der sinkenden Chancen fortgesetzt. Er sprach von der "schlimmsten Katastrophe der vergangenen Jahre".
Die Suche wird durch Trümmerberge, beschädigte Straßen, Erdrutsche und Nachbeben erschwert. In der am schwersten betroffenen Präfektur Ishikawa seien mindestens 700 Menschen noch immer von der Außenwelt abgeschnitten, hieß es. In etwa 30 000 Haushalten sei die Stromversorgung und in 80 000 Haushalten die Wasserversorgung unterbrochen, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo. Nach Angaben der Behörden müssen rund 33 000 Menschen weiter in Hunderten Notunterkünften ausharren. Seit dem Erdbeben am Neujahrstag mit einer Stärke von 7,6 ist die Region am Japanischen Meer von mehr als 150 Nachbeben erschüttert worden.