Gil Ofarim vor Gericht:War doch nicht so

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"Die Vorwürfe treffen zu", sagte Gil Ofarim am Dienstag vor Gericht. Gemeint sind: die Vorwürfe gegen ihn, nicht seine gegen das Hotel. (Foto: Hendrik Schmidt/dpa)

Vor zwei Jahren warf Gil Ofarim einem Hotelmitarbeiter Antisemitismus vor. Nun gibt er vor Gericht zu, dass er gelogen hat. Über eine späte Entschuldigung und ihre Folgen.

Von Annette Ramelsberger und Benedikt Warmbrunn

Mehr als zwei Jahre lang hat Gil Ofarim an seiner Version der Ereignisse vom 4. Oktober 2021 festgehalten. Nie ist er davon abgewichen, was er in einem Video behauptet hatte, das er damals auf Instagram hochgeladen hatte. In diesem Video, millionenfach abgerufen, sitzt er auf der Bordsteinkante vor dem Leipziger Hotel Westin, verzweifelt, ungläubig, in der Hand den Davidstern, den er häufig um den Hals trägt. Und er sagt in die Kamera, dass er antisemitisch beleidigt worden sei. "Packen Sie Ihren Stern weg", habe ihm der Hotelmitarbeiter, ein Herr W., gesagt. Erst dann könne er einchecken.

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:Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Als Gil Ofarim einem Leipziger Hotelangestellten Antisemitismus vorwarf, war das Entsetzen groß. Jetzt steht er selbst vor Gericht, wegen des Vorwurfs der Verleumdung. Ausgerechnet jetzt.

Von Annette Ramelsberger

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