Es war ein Staatsbesuch wie aus dem Bilderbuch: Fürst Albert von Monaco und seiner Frau Charlène beehrten am Montag Berlin. Erst begrüßte das Bundespräsidentenpaar die lächelnden Monegassen im Schloss Bellevue, danach schipperten die beiden mit Außenminister Westerwelle über die Spree, bevor sie Hand in Hand durchs Brandenburger Tor schlenderten, unter den Augen von Berlins Bürgermeister Wowereit verliebte Blicke tauschten und sich dann sogar küssten.
Politik, Gespräche, Sonne, winkende Adelige, eine Menge Berliner Prominenz - lauter schöne Bilder und am Ende noch was fürs Herz. Aber da fehlte doch noch was. Richtig, ein Skandal!
In diesem Fall aber nur ein Skandälchen. Für das sorgte Deutschlands First Lady - beziehungsweise in der korrekten Bezeichnung: die Partnerin des deutschen Bundespräsidenten - Daniela Schadt am Montagabend: Sie trat Charlène aufs Kleid. Nur eine Sekunde, dann bemerkte die 54-Jährige ihr Malheur - ihr Gesicht sprach Bände - und stieg von der edlen Schleppe der Fürstin herunter. Charlène versuchte gegenzusteuern und blieb starr stehen. Aber auf den Schlips getreten fühlt sie sich nicht, vielmehr nahm es die blonde Fürstin mit Humor. Sie lächelte Schadt an und strich ihr freundschaftlich über den Arm.
Schon mittags im Garten des Schloss Bellevue hatten sich die Damen angeregt unterhalten. Für das Dinner wählten dann beide sogar elegante Roben im Partnerlook: Champagnerfarben und mit Spitze besetzt.
Daniela Schadts Ungezwungenheit im Umgang mit dem Traumpaar des europäischen Hochadels wurde von den Berliner Journalisten beim ersten Aufeinandertreffen der beiden Paare besonders hervorgehoben. Ihr Schritt aufs monegassische Kleid sei nur ein - verzeihliches - Versehen, hieß es.
Oder Deutschlands First Lady wollte so viel Glamour einfach nicht so schnell gehen lassen.