Flugzeugabsturz in China:120 Opfer identifiziert, keine Überlebenden

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Rettungskräfte arbeiten am Ort des Absturzes in der südchinesischen autonomen Region Guangxi. (Foto: Zhou Hua/dpa)

Die chinesischen Behörden bestätigen den Tod aller 132 Menschen an Bord der abgestürzten Boeing. Bislang konnten keine Spuren von Sprengstoff gefunden werden. Nun soll der Flugschreiber ausgewertet werden.

Nach Angaben der staatliche Nachrichtenagentur Xinhua haben die chinesischen Behörden inzwischen den Tod aller 123 Passagiere und neun Besatzungsmitglieder bestätigt. Die Identität von 120 Todesopfern ist geklärt. Die Absturzursache der chinesischen Verkehrsmaschine ist noch immer unbekannt, die chinesischen Behörden haben jedoch bekanntgegeben, dass bei Laboruntersuchungen an Proben des Wracks bislang keine Spuren von Explosivstoffen nachgewiesen wurden.

Fachleute hatten den Absturz als ungewöhnlich beschrieben. Die Boeing 737-800 des China Eastern Airlines Flugs MU5735 war am Montag bei gutem Wetter plötzlich aus mehr als 8000 Meter Höhe in einen steilen Sturzflug übergegangen. So etwas kommt eigentlich so gut wie nie vor.

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Als Ursache wurde deshalb eine Explosion nicht ausgeschlossen. 41 der 66 Proben von den Trümmern des Flugzeugs sind inzwischen vollständig untersucht, Hinweise auf Sprengstoff wurden dabei nicht gefunden.

Der Absturz war die erste große Flugzeugkatastrophe in China seit mehr als zehn Jahren. Die Bergungsarbeiten an der Absturzstelle dauerten an. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtet, ist nach dem Sprachrekorder inzwischen auch der Daten-Flugschreiber entdeckt worden. Die Ermittler erhoffen sich technische Informationen und andere wichtige Daten zur Absturzursache der Boeing.

Nach Angaben der Behörden war vor dem Absturz noch mehrfach versucht worden, Kontakt zur Maschine aufzunehmen. Doch habe die Crew nicht geantwortet. Etwa drei Minuten nach Beginn des Sturzfluges sei das Signal der MU5735 dann verschwunden.

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