Fall Tayler:Elf Jahre Haft für Taylers Stiefvater

Das Hamburger Gericht hat Michael Q. wegen Totschlags verurteilt. (Foto: dpa)

Das 13 Monate alte Kind starb Ende 2015 an schweren Hirnverletzungen in einer Hamburger Klinik. Es wurde zu Tode geschüttelt.

Das Hamburger Landgericht hat im Fall um das zu Tode geschüttelte Baby Tayler ein Urteil gesprochen. Der Stiefvater des Säuglings muss wegen Totschlags für elf Jahre ins Gefängnis.

Der Mann war angeklagt, den 13 Monate alten Sohn seiner Lebensgefährtin im Dezember 2015 zu Tode geschüttelt zu haben. Das Kind sei von dem 27-Jährigen massiv und gewaltsam "zehn bis 15 Mal geschüttelt" worden, sagte die Vorsitzende Richterin. Damit folgte sie der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die Anwälte des Angeklagten hatten auf Freispruch plädiert.

Jugendamt kannte Familie

Tayler war am 12. Dezember 2015 in die Notaufnahme des Universitätsklinikums Eppendorf eingeliefert worden. Die Ärzte stellten schwere Hirnverletzungen und ein Schütteltrauma fest. Trotz einer Notoperation starb der Junge eine Woche später an den Folgen seiner Verletzungen. Eine Obduktion ergab: Ursache für die Verletzungen war kein Unfall.

Schnell rückte der Stiefvater des Kindes in den Fokus der Ermittler. Er war während der Tat mit Tayler allein zu Hause gewesen. Die Familie war dem Jugendamt bekannt. Der Junge war aufgrund eines Schlüsselbeinbruchs schon einmal bei einer Pflegefamilie untergebracht und wurde von der Behörde betreut. Im Oktober 2015 kehrte er wieder zu seinen Eltern zurück.

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