SZ-Kolumne "Bester Dinge":Du toller Esel!

(Foto: Alamy/Mauritius Images)

Ständig muss er als Beschimpfung herhalten, völlig zu Unrecht. Doch nun wird dem Esel mit der Kür zum "Haustier des Jahres" endlich die Ehre zuteil, die ihm gebührt.

Von Kerstin Lottritz

Wer hat nicht schon zu Hause bei Diskussionen mit seinem Mitbewohner den anderen als Esel beschimpft? Zwei Jahre pandemiebedingtes Zusammenleben auf engem Raum haben das Stresslevel in Mehrpersonenhaushalten einigermaßen strapaziert. Wer ist mit Putzen dran? Wer mit Einkaufen? Wer mit Home-Office und Kinderbetreuung? Da passt es doch, dass das "Bündnis Mensch & Tier" den Esel zum Haustier des Jahres 2022 gekürt hat.

Das Anliegen der Stiftung: Die Talente des Esels entdecken. Er gilt ja oft als bockig und stur, mitunter sogar als dumm. Es ist natürlich nicht besonders fair dem Tier gegenüber, wenn es als Beschimpfung herhalten muss, zumal die Vorurteile auch gar nicht stimmen. Genau betrachtet, kann man sich vom Esel sogar einiges abschauen, um die nächsten Wochen mit Omikron gelassener zu überstehen. In Stresssituationen läuft der Esel - anders als das Pferd - nicht einfach davon. Er hält inne und prüft genau seinen nächsten Schritt. Esel sind Herdentiere, sie sind aufmerksam, schwindelfrei, können lange Zeit mit wenig Wasser auskommen. Diese Eigenschaften machten ihn schon vor vielen Tausend Jahren zu einem bei Menschen beliebten Lasttier, es wird sogar vermutet, dass der Esel zu den ältesten domestizierten Tieren zählt.

Nun soll selbstverständlich niemand seine Trinkzufuhr reduzieren, um den Mitbewohner auf engem Raum auszuhalten. Vielleicht lässt sich mackerhaftes Benehmen aber leichter ertragen, wenn man weiß, dass echte Macker in Wirklichkeit kastrierte Esel sind.

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