Leichenfund in Mülltonne:Mutter gesteht Tötung ihres Babys

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Der Körper des kleinen Jungen war in eine Plastiktüte gewickelt und in einem Müllcontainer abgelegt: Nach dem Fund einer Babyleiche in Berlin hat eine 27-Jährige gestanden, ihr Kind nach der Geburt getötet zu haben. Die genaue Todesursache ist indes noch unklar.

Im Nordosten Berlins hat die Polizei am Mittwochnachmittag einen grausigen Fund gemacht. In einer Mülltonne entdeckten die Beamten einen toten Säugling. Mittlerweile hat die Mutter des kleinen Jungen gestanden, ihr Baby nach der Geburt getötet zu haben.

Mittlerweile steht fest: Der Säugling, der am Mittwoch tot in einer Mülltonne in Berlin gefunden wurde, hat bei der Geburt gelebt. (Foto: dpa)

Die Frau war dem Polizeisprecher zufolge am Mittwochvormittag in ihrer Wohnung von einer Mitarbeiterin der Stadt besucht worden. Dieser sei aufgefallen, dass die Frau, die ein Kind erwartet hatte, nicht mehr schwanger war. Auf Fragen, wo das Baby sei, antwortete sie ausweichend. Daraufhin habe die Betreuerin die Behörden alarmiert.

Bei der Befragung durch die Polizei habe sich die 27-Jährige immer mehr in Widersprüche verstrickt, sodass begonnen wurde, nach dem Kind zu suchen. Gegen 13:45 Uhr entdeckten Beamte das Kind dann in eine Plastiktüte gewickelt in einer Mülltonne.

Der kleine Junge sei lebend zur Welt gekommen, habe aber maximal 30 Minuten gelebt, erklärte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Donnerstag. Die genauen Todesumstände seien allerdings noch nicht geklärt. "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Baby in der Mülltüte, in der es gefunden wurde, erstickt ist", sagte Steltner.

Die geständige Mutter des Säuglings - die nach einem Medienbericht bereits zwei Kinder im Kleinkindalter hat - sollte noch am Donnerstag einem Richter zum Erlass eines Haftbefehls vorgeführt werden. "Wir ermitteln wegen Totschlags", so der Sprecher. Auch der Lebensgefährte der Frau soll als Zeuge befragt werden. Er stehe jedoch nicht unter Verdacht, hieß es von Seiten der Polizei.

Erst vor wenigen Tagen hatte ein anderer Fall in Berlin Bestürzung hervorgerufen: Eine 40-Jährige hatte einen Jungen in ihrer Wohnung zur Welt gebracht und den Säugling wenige Stunden nach der Entbindung aus dem fünften Stock auf den Innenhof des Hauses geworfen. Das Baby starb an den Folgen des Sturzes. Die Frau, die noch eine 15-jährige Tochter hat, ist geständig.

© sueddeutsche.de/dpa/dapd/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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