Nach der versuchten Entführung von mehreren Mädchen in Leipzig ist der Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Es bestehe der dringende Tatverdacht des versuchten sexuellen Missbrauchs eines Kindes, der versuchten Entziehung Minderjähriger und der Nötigung, teilte die Polizei mit. Am Mittwoch wurde der Deutsche dem Ermittlungsrichter vorgeführt.
Der 42-Jährige soll am Dienstag gleich mehrfach versucht haben, kleine Mädchen zu entführen. Zwei Vierjährige waren nach Angaben der Polizei zusammen mit ihren Müttern auf dem Weg zum Kindergarten, als er sie attackierte. Eines der Mädchen habe er kurz an sich ziehen und mit ihm wegrennen können. Als er verfolgt wurde, habe er von dem Kind abgelassen, sagte Leiter der Kriminalpolizeiinspektion Leipzig, Lutz Mädler, am Mittwochabend. Die Vierjährige blieb unverletzt.
Danach habe der Verdächtige eine Siebenjährige attackiert, die allein auf dem Weg zur Grundschule gewesen sei. Er habe versucht, an dem Mädchen sexuelle Handlungen vorzunehmen. Das Kind habe sich "erheblich gewehrt", sagte Mädler. Daraufhin habe der Mann von ihr abgelassen. Mit einem Großaufgebot und dem Einsatz von Polizeihunden und einem Hubschrauber war nach dem Mann gefahndet worden. Am Dienstagnachmittag wurde der Tatverdächtige schließlich in einem kleinen Wäldchen im Leipziger Osten festgenommen.
Als Reaktion auf die versuchten Kindesentführungen sind auch in den nächsten Tagen in dem betroffenen Stadtteil Paunsdorf noch verstärkt Streifenpolizisten unterwegs. Es gehe auch darum, dass Sicherheitsgefühl der Einwohner nach den Vorfällen zu stärken. Man wisse, "dass die Sorgen der Menschen tief liegen". Außerdem hoffen die Ermittler auf weitere Zeugenhinweise.
Geprüft wird auch, ob ein Zusammenhang mit einem anderen Fall besteht: Im selben Stadtteil hatte ein Mann am Dienstagmorgen das Auto einer 29-Jährigen angehalten und versucht, einzusteigen. Als die Frau sich dagegen zur Wehr setzte, wurde sie von dem Mann geschlagen, der anschließend flüchtete.