Kuba:Mehr als 100 Tote bei Flugzeugabsturz nahe Havanna

Lesezeit: 1 min

  • Die Maschine war von der Hauptstadt Havanna in die ostkubanische Stadt Holguín unterwegs.
  • Die Boeing 737 gehörte der mexikanischen Fluggesellschaft Damojh, sie wurde jedoch von der staatlichen kubanischen Gesellschaft Cubana gemietet und betrieben.
  • Um wie viele Opfer es sich genau handelt, ist noch unklar. Kubas staatliche Medien berichten von 104 Passagieren, von denen drei Frauen das Unglück überlebt haben sollen.
  • Zudem hatten sich fünf Crewmitglieder an Bord befunden.

Das Unglück ereignete sich um 12.08 Uhr Ortszeit, kurz nach dem Start der Boeing 737. Staatliche Medien berichten, nur drei der 104 Passagiere hätten das Unglück überlebt. Die drei Frauen schweben derzeit in Lebensgefahr, berichtet die Granma, die größte Zeitung des Landes und Organ der sozialistischen Partei. An Bord hätten sich außerdem fünf Besatzungsmitglieder befunden, sagte Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel der mexikanischen Zeitung Milenio. Lokale Medien berichteten wiederum von 105 oder 107 Passagieren an Bord.

Nach Flugzeugunglück auf Kuba
:Nur noch Rauch und Trümmer

Die Boeing 737 ist nahe des Flughafens von Havanna in ein Feld gestürzt. Nur drei der mehr als 100 Menschen sollen überlebt haben.

Die Maschine war vom Hauptstadt-Flughafen José Martí in die ostkubanische Stadt Holguín unterwegs. Kubas staatliche Fluggesellschaft Cubana de Aviación habe die Maschine von der mexikanischen Charterfirma Global Air gemietet, hieß es in einer Mitteilung des mexikanischen Verkehrsministeriums. Mehrere kubanische Medien berichteten, bei dem Großteil der Absturzopfer handele es sich um Kubaner. Zudem seien zwei Argentinier an Bord gewesen, wie das argentinische Außenministerium bestätigte. Das mexikanische Transportministerium erklärte zudem, es habe fünf Crewmitglieder identifiziert: Pilot, Co-Pilot und drei Flugbegleiterinnen.

Der Präsident der Fluggesellschaft Cubana de Aviación bestätigte, dass das Flugzeug in einer landwirtschaftlichen Gegend "ohne Wohnbebauung" abgestürzt sei, nahe des Terminal 1. Zuvor sei ein Feuerball zu sehen gewesen, berichteten lokale Medien. Fotos zeigten zahlreiche Rettungskräfte am Unglücksort, Feuerwehrleute löschten die Flammen. Auch Díaz-Canel, der erst vor kurzem Raúl Castro als Staatschef nachfolgte, begab sich zur Absturzstelle. Den Familien der Opfer sprach er sein Beleid aus. Kubas Regierung rief zudem eine bis Sonntagnacht andauernde Staatstrauerzeit aus und erklärte, dass eine Kommission die Umstände des Unfalles untersuchen werde.

Die staatliche Fluggesellschaft Cubana de Aviación hatte mehrere ihrer veralteten Maschinen in den vergangenen Monaten wegen mechanischer Probleme aus dem Betrieb genommen. Dem mexikanischen Verkehrsministerium zufolge wurde die nun abgestürzte Maschine 1979 gebaut. Der Absturz war der dritte derartige Vorfall in Kuba seit 2010. Damals war in dem Karibikstaat ein Flugzeug der Airline Aerocaribbean mit Touristen an Bord auf dem Weg vom östlich gelegenen Santiago de Cuba nach Havanna abgestürzt. Alle 68 Insassen starben.

Der Inhalt konnte nicht geladen werden.

© SZ.de/dpa/ap/afp - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: