Doppelgängerin-Mord:"Ich habe die ganze Zeit das Blut gerochen"

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Schahraban K. B. vor dem Landgericht Ingolstadt. In den entscheidenden Momenten der Tat will sie immer gerade nicht hingeschaut oder sich die Ohren zugehalten haben. (Foto: Cornelia Hammer/dpa)

Schahraban K. B. aus Ingolstadt ist wegen der Ermordung einer Frau angeklagt, die ihr zum Verwechseln ähnlich sah. Weil sie selbst untertauchen wollte? Ihre vor Gericht abgelesene Erklärung ist grausam detailliert und lückenhaft zugleich - und passt nicht zu den Ermittlungsergebnissen.

Von Annette Ramelsberger, Ingolstadt

Am Ende wendet sich die Angeklagte dann auch noch an den Vater des Opfers, das nur gestorben ist, weil es der Angeklagten so ähnlich sah. Der Vater, der seine Tochter verloren hat, sitzt der mutmaßlichen Mörderin seiner Tochter direkt gegenüber, er blickt die Angeklagte aufmerksam an, diese Frau, die so zart ist, wie seine Tochter es war, die lange dunkle Locken trägt, wie seine Tochter sie trug. Dann hört er ihre Stimme, eine helle, mädchenhafte Stimme: "Es tut mir leid, dass Sie alles noch mal miterleben müssen. Es tut mir leid, was passiert ist. Ich wollte nicht, dass Khadidja stirbt. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht an sie denke und für sie bete." Und, sagt die Angeklagte, sie bekomme die Bilder nicht mehr aus dem Kopf.

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