Leben mit neuer Identität:Wie taucht man eigentlich unter?

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Von den drei mutmaßlichen Ex-RAF-Terroristen Burkhard Garweg, Ernst-Volker Staub und Daniela Klette gab es lange nur sehr alte Fotos. Mittlerweile sieht das anders aus. (Foto: BKA/dpa)

Daniela Klette konnte unter anderem deswegen gefasst werden, weil aktuelle Fotos von ihr im Internet zu finden waren. Ein klassischer Fehler, sagt der ehemalige Zielfahnder Frank Ahearn. Er hilft Leuten dabei, von der Bildfläche zu verschwinden - und weiß, worauf es ankommt.

Interview von Moritz Geier

Wer den Namen Frank Ahearn googelt, stößt auf Bilder eines weißbärtigen Mannes mit getönter Spionagebrille, was gleich mal die Frage nach der Seriosität aufwirft. Eine Frage, die vermutlich nie ganz zu klären ist bei einem Mann mit einer doch speziellen Expertise: Ahearn hilft Menschen dabei, zu verschwinden. Menschen, die sich ein neues Leben aufbauen oder einer Bedrohung entkommen wollen. Zuvor hatte der US-Amerikaner jahrelang als privater Zielfahnder das Gegenteil getan: Er hat Menschen aufgespürt, die nicht gefunden werden wollten. Und sich dabei, wie er zugibt, auch in einem Graubereich der Legalität bewegt. Angefangen hatte er in den 80er-Jahren in einer Detektei, dann machte er sich selbständig. Ermittler haben ihn angeheuert, Versicherungen, Banken, Anwälte und Boulevardmedien. Sein Buch "Spurlos verschwinden - Wie Menschen im digitalen Zeitalter abtauchen" war international ein großer Erfolg. Die SZ erreicht ihn per Videocall in Paris, wo sich ein aufgeräumter Mann in einem sehr aufgeräumten Apartment am Bildschirm zeigt. Ohne Detektivbrille.

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