Schon im Taxi ist Serene die Nervosität anzumerken, es kommt schließlich nicht so oft vor, dass man in die eigene Zukunft blickt. Die 30-jährige Pekingerin ist auf dem Weg zu ihrem ersten Termin bei einer Kartenlegerin und, so hofft sie, auf dem Weg in eine neue Karriere. Vor einem Jahr hat Serene ihren Job in der Marketingabteilung einer Internetfirma verloren, sie heißt in Wirklichkeit anders, fürchtet sich aber vor der öffentlichen Bloßstellung. Aktuell schlägt sie sich mit einem Teilzeitjob durch, seit einer ganzen Weile schon nagen Selbstzweifel an ihr.
Tarotkarten-Boom in China:Gute Zeiten für Wahrsager
Lesezeit: 5 min
Viele junge Chinesinnen und Chinesen fühlen sich nach der Pandemie verloren und suchen Rat bei Tarot-Kartenlegerinnen. Orakel aller Art haben im Land eine lange Tradition. Über das einträgliche Geschäft mit der Verunsicherung.
Von Florian Müller, Peking
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