Klima:Eberswalder Forscher: Waldbrandschutz intensiver angehen

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Ein Schild vom Landesbetrieb Forst Brandenburg mit der Aufschrift „Achtung Waldbrandgefahr! Notruf 112“ steht vor Bäumen. (Foto: Patrick Pleul/dpa)

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Potsdam (dpa/bb) - Der Waldexperte und Professor an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Pierre Ibisch, hält mehr Engagement beim Waldumbau angesichts wachsender Waldbrandgefahren für nötig. Der Umbau sei ein längerer Prozess, sagte Ibisch im Rbb-Inforadio am Mittwoch. „Ich bin aber ein bisschen unruhig (...), weil man das Problem nicht beherzt genug angeht.“

Zum Waldbrandgipfel im Januar dieses Jahres, zu dem Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) eingeladen hatte, sagte Ibisch, er frage sich, „ob es vielleicht ein bisschen Aktionismus ist“. Die Wissenschaft sei nicht eingeladen gewesen. „Man müsste viel intensiver im Gespräch sein.“

„Wir müssen uns darauf einstellen mit dem Klimawandel, dass die Extremtemperaturen immer höher werden und dass gegebenenfalls auch lange Dürrewochen wieder bevorstehen“, sagte Ibisch. „Dann ist die Situation wirklich gefährlich.“ Das Brandrisiko in Brandenburg steige.

Zum besseren Schutz vor Waldbränden wünsche er sich „mehr Engagement und Ressourcen“. Es müssten etwa Laubbäume gepflanzt und Waldbrandriegel angelegt werden - „das muss nur halt gemacht werden“. Ibisch sagte Rbb-Inforadio: „Es ist nötig, dass wir uns ein bisschen konzentrierter mit dem Problem beschäftigen.“

Die Gefahr von Waldbränden ist in Brandenburg nach Angaben des Landesumweltministeriums flächendeckend hoch. In allen 14 Landkreisen galt am Mittwoch die zweithöchste Gefahrenstufe 4 (hohe Gefahr). Bislang hatte es bereits einige Waldbrände gegeben, die aber recht klein blieben.

Mit mehr als 100 Sensoren werden Brandenburgs Wälder überwacht, um Rauchentwicklungen früh erkennen zu können. Im vergangenen Jahr hatte es nach Angaben des Waldbrandschutzbeauftragten des Landes, Raimund Engel, 523 Waldbrände gegeben. Einige von ihnen galten als Großschadenslagen. Feuerwehren kämpften bis zur Erschöpfung gegen die Flammen.

© dpa-infocom, dpa:230531-99-892556/2

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