Brände - Frankfurt am Main:Experten: Deutsche Hochhäuser besser gegen Brände geschützt

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Deutsche Hochhäuser sind nach Ansicht von Experten in mehrerer Hinsicht besser gegen Brände geschützt als die in anderen europäischen Ländern. "Deutsche Hochhausrichtlinien sind die besten", sagte der Leiter der Feuerwehr Frankfurt, Reinhard Ries, am Mittwoch. So müssten etwa an Häusern über 22 Metern Höhe nicht brennbare Fassaden verbaut sein. "Die Briten und die Franzosen haben das nicht. In Europa sind wir die einzigen." Die Fassade eines deutschen Hochhauses würde wohl nicht so schnell brennen wie beim Hochhausbrand in London.

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Deutsche Hochhäuser sind nach Ansicht von Experten in mehrerer Hinsicht besser gegen Brände geschützt als die in anderen europäischen Ländern. "Deutsche Hochhausrichtlinien sind die besten", sagte der Leiter der Feuerwehr Frankfurt, Reinhard Ries, am Mittwoch. So müssten etwa an Häusern über 22 Metern Höhe nicht brennbare Fassaden verbaut sein. "Die Briten und die Franzosen haben das nicht. In Europa sind wir die einzigen." Die Fassade eines deutschen Hochhauses würde wohl nicht so schnell brennen wie beim Hochhausbrand in London.

Bei dem Brand sind nach Angaben der dortigen Behörden mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen, Dutzende weitere wurden verletzt. Die Londoner Polizei geht von weiteren Todesfällen aus. Das Feuer war in einem Gebäude im Zentrum der Millionenmetropole ausgebrochen, das Hochhaus stand komplett in Flammen.

Eine weitere Schwachstelle im Londoner Hochhaus vermutet Ries bei den Fluchtwegen. Menschen, die laut Medienberichten versuchten, sich auch aus niedriger Höhe aus dem Hochhaus abzuseilen, brachten ihn darauf. "Offenbar hat der Treppenraum nicht funktioniert." Augenzeugen zufolge sollen Eltern in London in ihrer Verzweiflung sogar Kinder aus dem brennenden Hochhaus geworfen haben.

In Deutschland verfügen viele Hochhäuser laut Feuerwehrangaben über sogenannte Sicherheitstreppenräume, die statisch und technisch komplett vom übrigen Haus getrennt sind. Wenn die Leute diese Treppenräume erreichen, sei der ruhige Abstieg gesichert, sagte Andreas Ruhs, Abteilungsleiter für Vorbereitung und Planung bei der Feuerwehr Frankfurt. "Da kann draußen das Feuer wüten, wie es will."

Die Sicherheitstreppenhäuser verfügen über brandsichere Wände und schwere Sicherheitstüren, die von selbst wieder zufallen, damit sich das Treppenhaus nicht mit Rauch füllt. "Die Rettung durch Abseilen oder Hubschrauber ist alles Filmfantasie", sagte Ruhs.

Frankfurt ist die deutsche Wolkenkratzer-Stadt. Dort gibt es nach Feuerwehrangaben über 500 Hochhäuser zwischen 22 und 60 Metern Höhe, viele davon nur knapp über der 22 Meter-Grenze. Außerdem gebe es knapp 80 Hochhäuser über 60 Meter Höhe und 19 über 200 Meter Höhe.

Die Grenze von 22 Metern ist laut Ruhs wichtig, da man so weit mit der Drehleiter hochkomme. Bei höheren Gebäuden müssten die Menschen über die Treppenräume flüchten.

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