Bekannter über Bischof Tebartz-van Elst:"Keine Bitterkeit"

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Tebartz-van Elst nimmt derzeit eine Auszeit in einer Benediktinerabtei in Niederbayern. (Foto: dpa)

Der heftig kritisierte Limburger Bischof empfinde "weder Bosheit noch Hass", berichtet ein Vertrauter. Wohl aber Enttäuschung. Tebartz-van Elst nimmt derzeit eine Auszeit in einem niederbayerischen Kloster - und würde gerne nach Limburg zurückkehren.

Der momentan beurlaubte Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ist nach Aussage eines Bekannten nicht verbittert. Es gebe auch "keine Spur von Bosheit oder Hass", sagte der Rektor des päpstlichen Priesterkollegs "Anima" in Rom, Franz Xaver Brandmayr, der Zeitung Österreich am Sonntag. "Er ist wohl aber enttäuscht, von anderen, die sich in ihrer Verantwortlichkeit plötzlich abputzen."

Brandmayer leitet die katholische Gemeinde Santa Maria dell'Anima in Rom. Dort hatte Tebartz-van Elst nach Aussage Brandmayrs auch gewohnt. Er spreche ausdrücklich im Namen des Bischofs.

Der Limburger Bischof nimmt derzeit eine Auszeit in einer Benediktinerabtei in Niederbayern, nachdem er vom Papst beurlaubt worden war. In seiner Abwesenheit führt der neue Generalvikar Wolfgang Rösch die Amtsgeschäfte. Kurz nach der Audienz des Limburger Bischofs beim Papst habe Brandmayr mit Tebartz-van Elst gesprochen. "Es gab keinen Tadel, sondern Verständnis und das gemeinsame Bemühen, eine Lösung und Klärung zu finden", sagte Brandmayr dem Blatt.

Billigflieger nicht als Buße

Ob die Kosten der Limburger Bischofsresidenz wirklich entglitten seien, müssten die eingeleiteten Untersuchungen zeigen. "Das Geld ist ja auch da, Limburg ist schließlich keine arme Diözese. Dem Bischof kann ja auch keiner vorwerfen, dass er sich persönlich bereichert hat", sagte Brandmayr.

Tebartz-van Elsts Flug nach Rom mit der Billig-Airline Ryanair will Brandmayr nicht als Buße missverstanden sehen. Der Bischof habe die Fluglinie nicht gewählt, weil er "besonders billig fliegen oder Buße tun wollte." Tebartz-van Elst habe ursprünglich mit der Lufthansa fliegen wollen. Als diese ihn telefonisch darüber informierte, dass Journalisten am Flughafen und im Flugzeug sein werden, buchte der Bischof rasch um.

Tebartz-van Elst würde indes gerne nach Limburg zurückkehren. "Er ist bereit zur Versöhnung und es wäre schön, wenn es der katholischen Kirche gelänge, alles zu klären, und es sich schließlich zeigt, dass alles korrekt gelaufen ist."

© Süddeutsche.de/dpa/dayk/jhal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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