Eltern haben die Qual der Wahl, oft aber entscheiden sie sich für einen Namen, der gerade im Trend liegt. Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hat die beliebtesten Babynamen des vergangenen Jahres ermittelt. Dafür wurden Daten von mehr als 700 Standesämtern mit insgesamt mehr als einer Million Erst- und Zweitnamen ausgewertet.
Der Statistik zufolge sind Marie und Paul 2018 die meistgewählten Namen gewesen. Auf den weiteren Plätzen folgen Sophie und Maria sowie Alexander und Maximilian. Die Spitzengruppe der Mädchennamen bleibt im Vergleich zu 2017 komplett unverändert. Auch die drei Erstplatzierten bei den Jungen sind auf diesen Plätzen wohlbekannt - allerdings in geänderter Reihenfolge: Paul löste Maximilian als Spitzenreiter ab und steht nach 20 Jahren in den Top Ten erstmals auf Platz eins der Jungennamen.
Im vergangenen Jahr konnten Johanna (Platz zehn) und Henry (Platz neun) in die Liste der zehn Namen aufrücken, die bei Eltern von Neugeborenen am beliebtesten waren. Mit Henry ist seit mehr als zehn Jahren erstmals wieder ein anglophoner Name in der Spitzenreiter-Liste vertreten.
Die Top Ten der Mädchennamen:
1. Marie
2. Sophie/Sofie
3. Maria
4. Sophia/Sofia
5. Emilia
6. Emma
7. Hannah/Hanna
8. Mia
9. Anna
10. Johanna
Die Top Ten der Jungennamen:
1. Paul
2. Alexander
3. Maximilian
4. Elias
5. Ben
6. Louis/Luis
7. Leon
8. Noah
9. Henry/Henri
10. Felix
Bei der Liste mit ausschließlich Erstnamen stehen - wie schon 2017 - Emma und Ben ganz vorne.
So sehr sich die Vornamenlisten der vergangenen Jahre auch ähneln: In den einzelnen Bundesländern lassen sich bereits die Trends der kommenden Jahre ablesen, meinen die Statistiker. Zwar würden die größeren Bundesländer nur wenige Unterschiede zur gesamtdeutschen Liste aufweisen, doch gerade an den Abweichungen könne man ablesen, welche Namen derzeit stark im Kommen sind.
Vornamen früherer Generationen leben wieder auf
Besonders - aber nicht ausschließlich - auf den Listen der ost- und norddeutschen Bundesländer finden sich viele Namen älterer Generationen. Bei den Mädchen sind das Mathilda, Frieda, Ida, Greta, Leni und Lina. Bei den Jungen sind Karl, Oskar, Anton, Jakob und Theo wieder häufiger gewählt worden.
Hervorzuheben seien Charlotte und Emil: Beide Namen sind in zahlreichen Bundesländern bereits unter den Top Ten vertreten. "Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie im nächsten Jahr den Sprung in die deutsche Gesamtliste schaffen werden", heißt es in der Mitteilung der GfdS.
Ein Vergleich der Regionen Nord, Süd, Ost und West zeigt, dass es bei beiden Geschlechtern große Unterschiede in der Reihenfolge der Beliebtheit gibt. Die GfdS macht hierfür regionalspezifische Faktoren verantwortlich: Tradition, Geschichte, Brauchtum und Religion spielten eine Rolle. Im Süden beispielsweise werden mehr christliche und biblische Namen gewählt.
Mohammed und Layla/Leyla führen türkisch-arabische Namenslisten an
Auch Mohammed mit seinen zahlreichen Varianten steht in diesem Jahr in gleich drei Bundesländern in der Gesamtliste unter den Top Ten: in Bremen, Berlin und im Saarland. Als Erstname ist er noch beliebter: In Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und im Saarland ist er in der Erstnamensliste unter den Top Ten vertreten. Die Liste der türkisch-arabischen Vornamen führt er klar an.
Auf dem zweiten Platz der türkisch-arabischen Jungennamen steht Ali, gefolgt von Malik auf dem dritten Platz. Bei den Mädchen setzten sich Layla/Leyla gegen Elif und Amira durch.