2015:Die bewegendsten Momente des Jahres

Zwei Terroranschläge in Paris und der Absturz der Germanwings-Maschine: 2015 war ein Jahr mit tragischen Momenten. Aber es gab auch Grund zu feiern. Ein Rückblick in Bildern.

Von Sophie Burfeind

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(Foto: Reuters)

Das Jahr beginnt mit einem islamistischen Terroranschlag. Die Brüder Chérif und Saïd Kouachi stürmen am 7. Januar die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo in Paris und töten zwölf Menschen. Zwei Tage später erschießt ihr Komplize, der 32-Jährige Amedy Coulibaly, vier Menschen in einem jüdischen Supermarkt. Die Kouachis werden von der Polizei gejagt, verschanzen sich in einer Lagerhalle. Am Ende sind alle drei Attentäter tot.

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(Foto: Getty Images)

"Je suis Charlie": Auf der ganzen Welt versammeln sich Menschen zu Solidaritätskundgebungen. In Paris findet fünf Tage nach dem Angriff auf die Redaktion ein Trauermarsch statt, eine Million Menschen gehen auf die Straße und schreiten unter anderem den Boulevard Voltaire entlang - jene Straße, die zehn Monate später das Zentrum einer weiteren Anschlagsserie werden soll.

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(Foto: Yuri Cortez/AFP)

In Mexiko werden 43 mexikanische Studenten vermisst, seit 2014 bereits. Ende Januar, fast vier Monate nach ihrem Verschwinden, erklärt Generalstaatsanwalt Jesus Murillo sie offiziell für tot. Das Verschwinden der jungen Leute bewegt das Land, es gibt Massendemonstrationen gegen die Regierung und die Ermittler. Der Fall legt offen, wie sehr der Staat vom organisierten Verbrechen unterwandert ist.

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(Foto: Andreas Solaro/AFP)

Seit der Papst Franziskus heißt, wird er in der westlichen Welt für seine Auftritte gefeiert. Nicht so im Februar. Solange die Würde des Kindes gewahrt bleibe, sei es in Ordnung, es zu schlagen, sagt er da. Franziskus erntet heftige Kritik. Im Januar hatte der Pontifex verkündet, gute Katholiken müssten sich nicht "wie Karnickel" vermehren.

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(Foto: Francis Malenfier/AFP)

Am 24. März ereignet sich eine Tragödie: Eine Passagiermaschine der Lufthansa-Tochter Germanwings zerschellt in den französischen Alpen. Alle 150 Menschen an Bord sterben. Was bleibt, sind Trümmer. Am Tag nach der Katastrophe steht fest: Co-Pilot Andreas Lubitz hat die Maschine auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf absichtlich zum Absturz gebracht.

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(Foto: Marcel Kusch/dpa)

An Bord der Maschine waren zahlreiche Deutsche. Darunter 16 Schüler und zwei Lehrerinnen des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern am See. Am Tag nach dem Unglück versammeln sich Mitschüler, Freunde und Angehörige vor der Schule und trauern um die Opfer. Einige Monate später zeugen 18 frisch gepflanzte Bäume auf dem Schulhof von den Menschen, die durch die Katastrophe aus dem Leben, aus ihren Familien und aus der Schule gerissen wurden.

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(Foto: Jeff Pachoud/AFP)

Der Absturz der Germanwings-Maschine hat auch die Kleinstadt Seyne-les-Alpes in Frankreich schwer getroffen. Wenige Tage nach dem Unglück gedenken die Menschen dort der Opfer.

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(Foto: Olav Jon Nesvold/dpa)

Totale Sonnenfinsternis: Im März bestaunen Millionen Menschen in Europa das Naturschauspiel. In Deutschland ist es teilweise stark bewölkt, ein paar Glückliche haben aber freie Sicht auf das Spektakel, vor dem Augenärzte warnen.

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(Foto: Facundo Arrizabalaga/dpa)

Wer in Deutschland eine Sonnenfinsternisbrille haben wollte, musste schnell sein. Die Pappgestelle waren sofort ausverkauft. Das Interesse an dem Naturereignis ist so groß, dass Google "Sonnenfinsternis" später zum Suchbegriff des Jahres in Deutschland erklärt.

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(Foto: Sven Hoppe/dpa)

Anfang April wird es stürmisch: Orkan "Niklas" wütet über dem gesamten Bundesgebiet. Die Bahn stellt teilweise den Nah- und Fernverkehr ein, dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft zufolge entstehen an Gebäuden, Hausrat und Fahrzeugen Schäden in Höhe von 750 Millionen Euro. Neun Menschen kommen ums Leben.

Kurze Zeit später zeigt sich die Natur noch zerstörerischer: In Nepal ereignet sich am 25. April ein verheerendes Erdbeben. Der nepalesischen Regierung zufolge kommen knapp 8800 Menschen ums Leben. Etwa 22 300 weitere werden verletzt. Es ist die schlimmste Naturkatastrophe in der Geschichte des Landes.

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(Foto: Bernat Armangue/AP)

Tage nach dem Beben macht ein Mann ein Selfie vor dem eingestürzten Dharahara-Turm in Kathmandu. Die Region um die Hauptstadt ist am schlimmsten betroffen. Dort wurden viele Menschen unter den Trümmern von einstürzenden Häusern und Gerölllawinen begraben. Zahlreiche Kulturdenkmäler sind für immer zerstört.

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(Foto: Alex Wong/AFP)

In den USA versetzt der Tod des schwarzen Freddie Gray im April die Stadt Baltimore in den Ausnahmezustand. Bei seiner Festnahme wurde der 25-Jährige so schwer verletzt, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste und dort starb. Die genauen Umstände sind bis heute ungeklärt. Monatelang gibt es Ausschreitungen und Demonstrationen gegen Polizeigewalt. Der erste Prozess gegen einen der Polizisten platzt, die Familie des jungen Mannes erhält von der Stadt später eine Millionen-Entschädigung.

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(Foto: Metropolitan Police/dpa)

Als besonders spektakulär geht im April ein Juwelenraub in London in die Geschichte ein. Eine Gangsterbande bohrt ein 45 Zentimeter großes Loch durch eine Betonwand in ein Juwelenlager und lässt dort 70 Kisten mit Schmuck in zweistelligem Millionenwert mitgehen. Sogar die Polizei zeigt sich beeindruckt. Weil sich die Diebe beim Verkauf der Beute deutlich weniger clever anstellen, werden sie Monate später gefasst. Es handelt sich um eine Gruppe älterer Herren.

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(Foto: Jim Watson/AFP)

"Es ist besonders herzzerreißend, wenn der Tod an einem Ort passiert, an dem wir Trost suchen, an dem wir Frieden suchen", sagt Barack Obama in seiner bewegenden Rede nach dem Anschlag. Beim Trauergottesdienst stimmt der US-Präsident "Amazing Grace" an. Am 17. Juni erschießt der 21-jährige Dylann Roof neun Afroamerikaner während einer Bibelstunde in einer Kirche in Charleston. Sein Motiv: Rassismus.

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(Foto: Reuters)

400 Jahre lang hatte er geruht, dann wurde der Vulkan Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra 2010 wieder aktiv. Auch im Juni 2015 spuckt er Feuer und Asche: 3000 Menschen aus der Region müssen in Sicherheit gebracht werden.

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(Foto: Fredrik Von Erichsen/dpa)

Der gewaltsame Tod der 23-jährigen Tuğçe aus Offenbach hatte im November 2014 Bestürzung und Trauer ausgelöst und eine Diskussion über Jugendkriminalität und Zivilcourage entfacht. Ein gutes halbes Jahr später wird Sanel M., der ihr auf dem Parkplatz eines Schnellrestaurants einen Schlag mit der flachen Hand verpasst hatte, zu drei Jahren Haft verurteilt. Nach der Urteilsverkündung halten Angehörige und Freunde vor dem Landgericht Darmstadt Bilder der getöteten Studentin in die Höhe.

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(Foto: Chris Jackson/Getty Images)

Willkommen, Majestät! Vier Tage lang, vom 23. bis 26. Juni, verweilt die britische Königin mit Prinz Philip in Deutschland und bereist außer Berlin noch Hessen und Niedersachsen. Zuletzt hatte Queen Elizabeth II. die Deutschen 2004 besucht.

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(Foto: Jeff J Mitchell/Getty Images)

Trauer am Strand des tunesischen Badeortes Sousse: Dort schoss ein Attentäter am 26. Juni mit einer Kalaschnikow um sich, danach warf er mehrere Handgranaten in Richtung eines Schwimmbeckens und in die Direktionsbüros des zugehörigen Hotels. 38 Menschen kamen bei dem Anschlag ums Leben.

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(Foto: NASA-JHUAPL-SwRI/dpa)

Kugelrund, bunt und bedeckt mit riesigen Eisbergen: Die Raumsonde "New Horizons" liefert neue Erkenntnisse über den Zwergplaneten Pluto. Am 13. Juli fliegt die unbemannte Nasa-Weltraumsonde auf ihrer fünf-Milliarden-Kilometer-Reise am Pluto vorbei und schießt Fotos. Der erste Besuch einer Raumsonde bei einem Zwergplaneten gilt als Meilenstein in der Raumfahrtsgeschichte.

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(Foto: Edgard Garrido/Reuters)

Der mexikanische Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán legt im Juli eine filmreife Flucht aus einem Hochsicherheitsfängnis hin: Er türmt durch einen 1,5 Kilometer langen Tunnel unter seiner Zellendusche aus dem Gefängnis, obwohl seine Zelle mit Videokameras überwacht wird und er eine elektronische Fußfessel trägt. Eine ganze Reihe von Handlangern, darunter mehrere Sicherheitsbeamte, müssen ihm geholfen haben.

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(Foto: Carsten Koall/Getty Images)

Einen Springbrunnen zur Abkühlung haben sich in diesem Sommer wohl einige Deutsche gewünscht. So heiß war es noch nie. Zweimal maß der Deutsche Wetterdienst die Rekordtemperatur von 40,3 Grad im bayerischen Kitzingen - einmal im Juli und einmal im August. Es war höchste Temperatur, die seit Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnungen 1881 in Deutschland gemessen wurde.

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(Foto: Aleksander Kozminski/dpa)

Anfang August wird die polnische Stadt Walbrzych zum Zentrum der Schatzsucher: Ein deutscher und ein polnischer Hobbyhistoriker hatten zuvor vom Fund eines mit bis zu 300 Tonnen Gold beladenen Zugwracks berichtet, den die Nazis damals in der Gegend versteckt hätten. Im Dezember melden polnische Wissenschafter nach einigem Hin und Her, dass es doch keine begründeten Hinweise auf einen "Nazi-Zug" gebe.

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(Foto: Mosa'ab Elshamy/AP)

Im September ereignet sich die schlimmste Katastrophe in der Geschichte der muslimischen Pilgerfahrt: In der Nähe des Ortes Mina in Saudi-Arabien bricht bei der Pilgerfahrt Hadsch eine Massenpanik aus, der Regierung zufolge sterben dabei etwa 700 Menschen, 800 werden verletzt. Im Dezember meldet die Nachrichtenagentur AP, dass die Zahlen deutlich höher seien - sie berichtet unter Berufung auf Unterlagen ausländischer Behörden von 2411 Toten.

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(Foto: dpa)

Ende Oktober wird die Urlaubsregion um das ägyptische Scharm el-Scheich von diesem Unglück erschüttert: Eine russische Passagiermaschine stürzt über dem Sinai ab. Alle 224 Menschen an Bord des Airbus 321 sterben. Der IS bekennt sich später zu dem Absturz, doch das Bekennerschreiben wirft Fragen auf. Die Behörden sind sich uneinig über die Ursache des Unglücks. Großbritannien, Russland und die USA gehen von einem Anschlag aus, Ägypten will dafür keine eindeutigen Hinweise gefunden haben. Auf dem später geborgenen Flugschreiber ist Ermittlern zufolge ein lautes Geräusch zu hören. Der Airbus soll noch in der Luft auseinander gebrochen sein.

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(Foto: Ian Langsdon/dpa)

So tragisch wie das Jahr begann, endet es. Einer der Schauplätze heißt Beirut, dort werden 38 Menschen bei einem islamistischen Anschlag getötet. Der andere heißt Paris: Die grausamen Attentate vom 13. November werden die Stadt noch lange prägen. An mehreren Orten im Zentrum und vor dem Pariser Fußballstadion verüben islamistische Terroristen Anschläge. 130 Menschen werden getötet, 352 weitere verletzt. Das Foto zeigt Schusslöcher im Café Bonne Bière. Fünf Menschen kamen dort ums Leben.

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(Foto: Philippe Wojazer/Reuters)

Ein Trauermarsch wie noch im Januar wird nun nicht mehr erlaubt, Präsident François Hollande ruft den Notstand aus. Hunderte Wohnungen werden in den folgenden Tagen bei Anti-Terror-Razzien durchsucht. Die Franzosen trauern dennoch gemeinsam. Am 15. November um 12 Uhr halten Menschen in der gesamten EU eine Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer ab.

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