Zweiter Weltkrieg:"Ich sehe sein trauriges Gesicht noch vor mir"

Zeitzeugin

"Ich habe viel Glück gehabt im Leben", sagt Eva Hönigschmid.

(Foto: Niels P. Joergensen)

Als Eva Hönigschmid 1939 Alexander Schmorell kennenlernt, da gibt es die Weiße Rose noch nicht. Jahre später bittet der Widerstandskämpfer sie, Flugblätter in Prag zu verteilen. Doch sie lehnt ab.

Von Martina Scherf

Eva Hönigschmid öffnet die Tür und begrüßt den Besuch mit einem herzlichen Lächeln. "Schön, dass Sie da sind", sagt sie und geht voraus ins Wohnzimmer. Sie setzt sich aufs Sofa, Foxterrier Nelly hüpft auf den Platz an ihrer Seite und legt den Kopf auf ihren Schoß. "Was wollen Sie denn wissen, ich bin doch gar nicht wichtig", sagt die Hausherrin. Das stimmt aber nicht. Die Zeitzeugin wird im Februar 100 Jahre alt. Und sie ist eine der wenigen noch Lebenden, die Mitglieder der Weißen Rose gekannt haben. Mit Alexander Schmorell war sie eng befreundet. Dass er im Widerstand gegen das Nazi-Regime war, wusste sie nicht - bis zu dem Tag, als er sie bat, Flugblätter mitzunehmen.

Zur SZ-Startseite
Hans Scholl, Sophie Scholl, Willi Graf und Alexander Schmorell auf dem Münchner Verladebahnhof, 1942

SZ PlusNationalsozialismus
:In stumpfen Schlaf verfallen

Warum blieb die Weiße Rose isoliert? Warum verhielten die Deutschen sich angesichts schlimmster Verbrechen so apathisch? Der Historiker Götz Aly gibt neue Antworten auf alte Fragen.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: