Wolfratshausen:Isar-Ranger Andreas Huber ist tot

Als Kind waren die Isarauen ein Abenteuerspielplatz für Andreas Huber, später brachte er Ausflüglern die Natur näher. Nun ist der Isar-Ranger mit nur 49 Jahren gestorben. (Foto: Hartmut Pöstges)

Im Sommer hieß er noch einen neuen Kollegen willkommen und schien bei bester Gesundheit. Am Dienstag starb der Fluss-Schützer im Alter von nur 49 Jahren.

Noch Ende Juli war Andreas Huber dabei und scheinbar bei bester Gesundheit, als ein neuer Kollege als Isar-Ranger vorgestellt wurde. Am Dienstag ist der Wolfratshauser im Alter von nur 49 Jahren gestorben, nach kurzer, schwerer Krankheit, wie es in der Traueranzeige heißt.

Der achtsame Umgang mit der Isar war Huber ein Herzensanliegen. Schon als Kind hatte er am Fluss Indianer gespielt und sich dabei auch für die Natur interessiert. Huber war Autodidakt. Vieles wusste er schon über seltene Pflanzen und Tiere an der Isar, bevor er 2007 als gelernter Raumausstattermeister den Job als Isar-Ranger antrat.

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Der Schutz des Flusses lag ihm am Herzen

Zusammen mit Bernhard März war Huber für den 50 Kilometer langen Flussabschnitt zwischen Wolfratshausen und Bad Tölz zuständig. Er führte Schulklassen durch die Isarauen, stellte Schilder in den Schutzgebieten auf, beschilderte Wege und brachte Ausflüglern seine Liebe zum Fluss und der Natur nahe. Dabei sah er sich nicht als Aufpasser. Er wollte die Erholungssuchenden nicht aus dem Wald scheuchen, sondern ihnen vielmehr die Besonderheiten der Isar nahebringen - und so für ihren Schutz werben. Er hatte viel Verständnis für die Ausflügler. "Nur wenige sind auf Blödsinn aus", sagte er im Juli der SZ.

Andreas Huber hinterlässt seine Frau und fünf Kinder. Die Trauerfeier findet an diesem Freitag um 14 Uhr im Nantweiner Friedhof statt, anschließend ist die Beerdigung.

© SZ vom 23.10.2015 / ihr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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