Auch im Landkreis haben sich am Mittwoch Landwirte am bundesweiten Aktionstag des Bauernverbandes beteiligt, um gegen die Streichung von Agrardiesel-Subventionen zu protestieren. Mit etwa 15 Traktoren rollten Bauern wie angemeldet Richtung Wolfratshausen, um ihren Frust über die Regierungsentscheidung kundzutun. Während die Traktoren Autobahnauffahrten in München, aber auch etwa in Sindelsdorf beidseitig blockierten, hatte das Landratsamt in Bad Tölz den Bauern im Landkreis untersagt, die Anschlussstelle bei der Bundesstraße auf die A 95 zu befahren. Stattdessen hatte das Amt die Protestierenden auf einen nahen Parkstreifen verwiesen. "Gefährdungsbeurteilung durch Polizei und Verkehrsbehörde", heißt es in einer Pressemeldung des Landratsamts als Begründung.
Entscheidung liegt beim Landratsamt
Bei den Landwirten habe diese Entscheidung eine gewisse "Missstimmung" ausgelöst, wie Kreisbauer Peter Fichtner erzählt. "Viele Landwirte konnten nicht nachvollziehen, warum die Traktoren im ganzen Bundesland Auffahrten blockieren und uns die Blockade nicht genehmigt wird", sagte er. Die Entscheidung habe das Landratsamt vorab gemeinsam mit anderen Behörden getroffen, um die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, hieß es aus dem Amt auf Nachfrage. Und: In einem Gespräch mit der Organisation habe man sich auf den Protest auf dem Parkplatz geeinigt. Er sei nicht einbezogen worden, er habe die Absage lediglich "zur Kenntnis genommen", sagt hingegen Fichtner. Dass das Landratsamt die Blockade verboten habe, nennt der Kreisbauer ein Beispiel deutscher Bürokratie: "Das Innenministerium hatte den Protest erlaubt, aber im Landratsamt kann man deshalb trotzdem anders entscheiden. Wir hatten anderes erwartet."