Freizeit im Oberland:Parkgebühren für Skitourengeher reduziert

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Inzwischen wurden in Wegscheid am Jaudenhang- und Draxllift Schranken und Parkautomaten aufgestellt, seit Kurzem stehen die neuen Gebühren fest. (Foto: Manfred Neubauer)

Zuletzt waren in Wegscheid am Jaudenhang- und Draxllift 20 Euro "zur Abschreckung" verlangt worden.

Von Petra Schneider, Lenggries

Die Parkgebühren in Wegscheid haben zuletzt für einigen Ärger gesorgt: 20 Euro hatten die Betreiber von Jaudenhang- und Draxllift in den Faschingsferien von Tourengehern verlangt. Die hohen Gebühren sollten eine "abschreckende Wirkung haben", sagt Andreas Adlwarth, Liftbetreiber vom Jaudenhang und Wirt des Jauden-Stadls. Denn Skitourengeher hätten die Parkplätze am Brauneck in Wegscheid schon am frühen Morgen belegt, sodass zahlende Liftkartenbesitzer kaum mehr Lücken fanden. "Wir haben uns nicht mehr zu helfen gewusst", sagt Adlwarth, "das war aus der Not geboren." Die hohen Parkgebühren sollten aber freilich kein Dauerzustand bleiben.

In diesem Herbst wurden nun Schranken und Parkautomaten aufgestellt, und seit Kurzem stehen die neuen Gebühren fest: So kostet das Parken in Wegscheid künftig acht Euro pro Tag. Wer eine Liftkarte fürs Brauneck kauft, bekommt die Parkgebühr erstattet. Gleiches gilt für Skitourengeher oder Langläufer, die im Jaudenstadl, im Draxlstüberl oder in der Kotalm einkehren und in etwa diesen Betrag verkonsumieren. Diese Regelung galt bereits in den Faschingsferien.

Gäste können ihren Parkschein bei den Bedienungen abgeben und freischalten lassen. Auch Kunden von Skiverleih, Skischule und Kinderland bekommen das Parkticket erstattet. Außerdem gilt eine Freiparkdauer von einer halben Stunden. Das dürfte vor allem Eltern zugute kommen, die ihre Kinder in die Skischule oder zum Skiclubtraining bringen und abholen. Sie können ein freies Ausfahrtticket am Automaten lösen. Für Skitourengeher, die regelmäßig auf das Brauneck aufsteigen, gibt es außerdem eine Saisonkarte für 150 Euro. Langläufer müssen die Parkgebühren zusätzlich zu den Loipengebühren zahlen. "Denn die sind Sache der Gemeinde", sagt Adlwarth.

Auch in der Sommersaison werden Gebühren fällig, die sich an den gemeindlichen Wanderparkplätzen orientieren: Drei Euro für sechs Stunden, fünf Euro für die Tageskarte. Auch zuvor schon hatte es am Draxlhangparkplatz einen Parkautomaten gegeben, an dem Skitourengeher fünf Euro zahlen mussten. Kontrolliert werden konnte das nicht, mit der Folge "dass immer weniger Leute gezahlt haben", sagt Adlwarth. Man habe deshalb die Parkschranke aufgestellt.

Denn auch Skitourengeher profitierten von der bereitgestellten Infrastruktur: Geräumte Parkplätze, Toiletten, präparierte und beschneite Pisten für die Abfahrt. "Acht Euro ist ein fairer Preis", findet Adlwarth. Die 20-Euro-Gebühr in den Faschingsferien habe die gewünschte Wirkung erzielt. An den ersten beiden Tagen habe es "massive Gegenwehr" gegeben, ab dem dritten Tag seien die Skitourengeher dann tatsächlich aus- und Parkplätze für Liftkartenbesitzer frei geblieben. "Es ist uns nicht ums Geldverdienen gegangen", betont Adlwarth. Denn der Kassier habe mehr gekostet, als die Einnahmen eingebracht hätten.

Dass Skitourengeher statt auf dem teuren Parkplatz dann den Ort Wegscheid zugeparkt hätten, sei zum Teil schon zu beobachten gewesen. "Es gibt halt immer schwarze Schafe." Adlwarth geht davon aus, dass die nun gefundene Lösung von den Leuten akzeptiert werde. Denn auch in benachbarten Gebieten würden Skitourengeher zur Kasse gebeten. So verlangen Garmisch, Sudelfeld und Spitzing 15 Euro. Vier Euro kostet das Parken für vier Stunden am Wallberg, wer länger bleibt, zahlt auch dort acht Euro.

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