Das milde Spätherbstwetter macht's möglich: Die Bauarbeiten am Erlebnisbad "Trimini" in Kochel laufen auf vollen Touren. Die Decke zwischen dem Untergeschoss und dem Erdgeschoss ist inzwischen eingezogen und betoniert, weshalb der Innenausbau auch im Winter vorangetrieben werden kann. Und solange die Temperaturen über null Grad liegen, geht es auch draußen weiter. "Dann können die Betonarbeiten weitergeführt werden", sagt Bürgermeister Thomas Holz (CSU). Gegenüber den bisherigen Entwürfen für den Umbau gibt es allerdings einige Abweichungen. Die Wichtigste: Das Trimini bekommt ein Pultdach, kein Satteldach wie bislang vorgesehen.
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Nur auf einem Pultdach kann die vorgesehene Solaranlage die Sonneneinstrahlung voll nutzen. "Das ist eine Änderung, die wir sehr begrüßen, weil uns natürlich sehr viel daran liegt, dass möglichst viel auf regenerative Energien zurückgegriffen wird", sagt Holz. Außerdem kritisiere die Bayerische Schlösser- und Seen-Verwaltung Satteldächer. Für die neue Dachform muss ein Tekturplan erstellt und vom Landratsamt genehmigt werden.
Größeres Becken, mehr Massage, weniger Fitness
Auch sonst will die Kristall Trimini Kochel am See GmbH als künftige Badbetreiberin einiges anders gestalten. So soll das Polarbecken großzügiger ausfallen. Die neue geometrische Form lasse sich schwer beschreiben, sagt Holz, "aber es gibt zum Beispiel mehr Sitzgelegenheiten mit Massagedüsen". Im Trimini sollen außerdem vier statt drei Saunen eingebaut werden, dafür entsteht draußen ein Saunahaus und nicht, wie zunächst geplant, drei einzelne Saunen. Der Fitnessraum fällt weg, um mehr Platz für Umkleiden zu schaffen. Die Eingangszone des Trimini wird vergrößert, wofür der Physiobereich ins Untergeschoss weichen muss. Im Obergeschoss gibt es eine erweiterte Ruhezone und eine zusätzliche WC-Anlage.
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Am geplanten Eröffnungstermin am 30. November 2016 ändert sich dadurch nichts. Der ist zwar ehrgeizig, "aber nicht unrealistisch", wie Holz sagt: "Schließlich sind das ja alles Bäder-Experten." Nach all dem Streit mit Kristallbäder-Chef Heinz Steinhart um die Bedingungen des PPP-Vertrags (Public Private Partnership) mitsamt fast zweijährigem Baustopp gibt es dem Bürgermeister zufolge derzeit nichts zu verhandeln. Einmal pro Woche steht er in Kontakt mit Günther Beckstein, der ehemalige bayerische Ministerpräsident sitzt im Aufsichtsrat der Kristallbäder AG. Dabei gehe es nur mehr um den Stand der Umbauarbeiten, berichtet Holz.
Der Betrieb soll während der Bauarbeiten weitergehen
Was die finanziellen Konditionen anbelangt, gilt ungeachtet der neuen Detailpläne bei der Sanierung und Erweiterung weiterhin der Vertrag, den beide Seiten im Mai dieses Jahres nach zähen Gesprächen ausgehandelt haben. Demnach zahlt die Gemeinde Kochel die im PPP-Vertrag festgeschriebenen 1,9 Millionen Euro und beteiligt sich mit 1,7 Millionen Euro an den Mehrkosten. Überdies gibt sie einen Zuschuss zu den Betriebskosten von 40 000 Euro pro Monat, höchstens aber 580 000 Euro. Dies allerdings nur, wenn das Trimini während der Bauarbeiten geöffnet bleibt.
Lediglich für den Neubau des Kassenbereichs darf das Bad für maximal drei Wochen geschlossen werden. Der Umbau des Erlebnisbades kostet Holz zufolge zwischen 13 und 14 Millionen Euro, die Mehrkosten taxiert er dabei auf 3,5 Millionen.